1. Die Mitte des Universums Ch. 130


    Datum: 09.03.2024, Kategorien: Erstes Mal

    ... würde. An der Tür hing seltsamerweise eine Bekanntmachung, die mich aber gewiss nicht betraf und die ich genaugenommen auch gar nicht lesen konnte, da mein Vietnamesisch dafür nicht gut genug war. Als ich ins Haus getreten war, fiel mir aber sogleich auf, dass Nguyets Stuhl leer war. Immerhin war Truc da, wenn auch mit einem Kunden beschäftigt. Nun, Nguyet konnte hinten auf dem Klo oder oben in der Küche sein; andererseits war es schon komisch, dass ausgerechnet die sehr unerfahrene Praktikantin mit dem Klienten sprach.
    
    Truc war auch schon ordentlich rot im Gesicht und schien nervös; sie schwitzte sogar, was aber vielleicht auch der Maske geschuldet war, die sie während der Büroarbeit derzeit tragen musste. Truc hatte ein hübsch-geschneidertes Pepita-Kleid an, das man in Europa sicher als altmodisch bezeichnet hätte. Mir gefiel es aber durchaus, und doch musste ich es mir nachher noch einmal genauer betrachten -- nicht jetzt, mit dem anderen Herrn im Raum. Ich fummelte mir eine Zigarette aus der Schachtel, die ich dann kurz vor meinen Mund hielt, um Truc zu bedeuten, dass ich erstmal rauchen würden, da sie ja beschäftigt war.
    
    Nguyets Honda war auch nicht hier vorm Haus geparkt, fiel mir draußen nun auf. Weil ich während des Rauchens nichts ja ohnehin Anderes zu tun hatte, versuchte ich aber dann doch -- aus einer Mischung Neugier und Sportsgeist heraus -- die Bekanntmachung an der Tür zu entziffern, auf der ich aber bis auf 'bis auf Weiteres', ‚Mitarbeiter' und ...
    ... ‚Covid-19' nichts ausmachen konnte. Nun, Trucs Englisch war ja gut genug, um mir gleich zu erklären, worum es sich handelte.
    
    Als ich wieder reingegangen war, war Nguyet natürlich immer noch nicht aufgetaucht; nun, vielleicht zeigte sie gerade Klienten Häuser in der Stadt. So setzte ich mich wie ein ganz normaler Kunde auf einen Stuhl in der Wartereihe; da aber der andere Herr nun zwischen uns saß, konnte ich Trucs Kleid erst einmal nicht weiterbewundern. Immerhin sah ich, dass sie ihr Haar heute als Pferdeschwanz trug, wobei die längeren Stirnfransen von ihren Schläfen ihr Gesicht schön oval bis zum Kinn runter rahmten. Ja, sie schwitzte ganz schön, was sie aber nur noch liebenswerter -- und irgendwie sogar sexier -- machte. Da ich nicht wollte, dass der andere Herr mitbekam, dass Truc und ich uns kannten, vermied ich den Augenkontakt mit ihr und sah mir stattdessen zum wiederholten Male die Broschüre die Reihenhäuser hier betreffend an, von denen acht oder zehn sorgfältig aufgefächert auf meinem Nachbarstuhl lagen.
    
    Truc stand nun auf und ging zwischen uns beiden hindurch zu dem großen Regal hier links, von dem sie sich letzte Woche vom obersten Brett einen Ordner von mir hatte reichen lassen, den sie sicher gar nicht gebraucht hatte. Ich fand es trotzdem klasse und fast schon sexy, dass sie mich darum gebeten hatte. Ich sah ihr kurz zu und bereitete mich schon darauf vor, ihr erneut zur Seite zu springen, aber diesmal nahm sie Unterlagen von ganz unten, was ihren Hintern unter ...
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