1. Böse Mädchen


    Datum: 05.04.2024, Kategorien: Lesben Sex

    ... die Gelegenheit sofort, ihre Kinder zur Vorsicht zu ermahnen. Ich nickte dem Mann noch einmal dankbar zu und setzte mich in Bewegung. Jara lief neben mir her, völlig verunsichert. Schnippte eine Kippe weg und zündete sich mit zitternden Fingern die nächste an.
    
    Erst als wir an den Wasserfall am Beginn des Wanderweges kamen, traute sie sich wieder, mich anzusprechen.
    
    "Das Wasser ist total klar, das soll man sogar trinken können. Wir sollten kurz runterklettern, damit du deine Wunde auswaschen kannst."
    
    Es war wirklich etwas Dreck in den Wunden, also stimmte ich nickend zu. Sie half mir, tunkte zwei Taschentücher in das klare Wasser und tupfte den Dreck vorsichtig ab, von neugierigen Einheimischen, die dort badeten, beobachtet.
    
    "Tut das weh?"
    
    "Nein, das nicht. Aber du tust mir weh."
    
    Erschrocken sah sie mich an. Ich glaube, erst in diesem Moment verstand sie wirklich, was in mir vorging. Den kurzen Weg zurück in die Stadt schwieg sie nachdenklich, und erst als wir die ersten Restaurants passierten, fragte sie zögernd, ob wir vielleicht etwas essen gehen wollten.
    
    Vor dem Zwischenfall hatte ich tatsächlich Hunger gehabt, jetzt aber war mir alles sowas von gleichgültig. Essen mussten wir, also nickte ich nur und wir gingen eine enge Treppe hoch in ein Restaurant, wo sich einige Touristen aufhielten.
    
    An ein klärendes Gespräch war nicht zu denken, doch ich glaube, in diesem Moment waren wir beide froh darüber. Denn davor hatten wir Angst. Das Tabu schlechthin ...
    ... anzusprechen. Unsere Zukunft. Die Gäste hinter uns verließen ihren Tisch. Plötzlich sprang eine wilde Katze darauf und labte sich an den Resten.
    
    Katzen gab es dort in großer Zahl und diese ging hier wohl gern und öfter essen, wie die wütende Reaktion des heranstürmenden Kellners bewies. Sie wartete den letztmöglichen Moment ab, bevor er sie packen wollte. Und sprang geschickt über die Balustrade auf das kleine Vordach, von dem sie auch gekommen war.
    
    Der Kellner bedachte uns mit einem entschuldigenden Blick und schrieb unsere Bestellung auf. Kaum war er weg, war die Katze zurück und fraß in aller Seelenruhe weiter. Einen echten Gourmet kann eben nichts aus der Ruhe bringen. Diese kleine lustige Episode riss uns ein wenig aus unseren trüben Gedanken. Das wirklich gute Essen tat ein Übriges hinzu.
    
    "Hast du an sowas wie Pflaster und so gedacht? Sonst war hier irgendwo eine kleine Apotheke, die hatte ich auf den Hinweg bemerkt. Wenn die jetzt noch offen ist, heißt das", erkundigte sich Jara auf dem Nachhauseweg.
    
    "Ich nicht, aber meine Mutter hat. Hat mir so ein kleines Erste-Hilfe-Kit aufgedrängt, als wir in Strausberg waren. Ist im Rucksack."
    
    Sie lächelte, mit einem Anflug von Traurigkeit. Ja, eine Mutter, die sich um ihr Kind und ihr Wohlergehen sorgte. Die sie nie gehabt hatte. Ich verstand sie, verstand so vieles in ihrem Handeln und Denken. Und dennoch... verstand ich auch, dass ich mit dieser ständigen Angst um sie nicht leben können würde.
    
    Sie rauchte noch ...
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