1. Böse Mädchen


    Datum: 05.04.2024, Kategorien: Lesben Sex

    ... wieder", fügte ich ohne echte Überzeugung hinzu. Nein, daran glaubte ich nicht wirklich.
    
    Wir hatten noch einige Stunden, bis wir Jaras Freunde treffen würden und nach kurzem Beratschlagen fuhren wir zum Haus ihres Vaters zurück, damit wir uns umziehen konnten. Ich wollte eine Jeans anziehen, fühlte mich im Rock nicht wohl.
    
    Jara schien etwas aufgewühlt, aber wollte sich nicht mitteilen. So gut kannte ich sie mittlerweile. Wenn sie etwas loswerden wollte, teilte sie es mit, aber sie mochte es nicht, darauf angesprochen zu werden. Wir fuhren in den Stadtteil Michle, wo es einige schöne alte Häuser mit prächtigen Fassaden gab. Das Haus ihrer Freunde hatte ebenfalls mal eine solche besessen, aber schon bessere Tage gesehen.
    
    Es war eine Dreier-WG, zwei Frauen und ein Mann, wo aber noch zwei junge Männer aus Tábor zu Gast waren, die im gemeinsamen Wohnzimmer nächtigten. Wir waren wegen des Mannes dort, der Jara Ewigkeiten umarmte und sich sogar hinterher schnell eine Träne aus dem Auge wischte.
    
    Den Grund erfuhr ich bald. Das war Jendrik, Kristinas Bruder. Alle der hier Anwesenden sprachen nur ein paar Brocken Deutsch und so wurde ich oft auf Englisch angesprochen. Dessen ungeachtet war es ein netter und ruhiger Abend, es wurde getrunken und dann in einer großen Küche zusammen gekocht. Gulasch, in einem Topf, wie ich ihn bei größenmäßig nur vom Einkochen bei meiner Mutter kannte.
    
    Die beiden anderen Frauen und Männer kannte Jara ebenfalls nicht, aber irgendwie wurden ...
    ... wir wie selbstverständlich in den Kreis integriert. Es störte mich nicht einmal, dass Jara sich lange mit Jendrik auf Tschechisch unterhielt. Ich fühlte mich einfach nur unbeschreiblich wohl. Zur Abwechslung mal kein Hochgeschwindigkeitserleben, keine Drogen, keinen Sex, einfach nur ein schöner, gemütlicher Abend.
    
    Sie redeten zwar von dem Rave am Freitag, aber Jendrik nahm Jaras Absage verständnisvoll hin. Er kannte ihre Story ja aus erster Hand und wusste, dass es immer noch ein Restrisiko gab. Zum zweiten Mal an diesem Tag wurde ich beim Abschied darum gebeten, auf Jara aufzupassen. Ich versprach Jendrik, mein Bestes zu tun.
    
    Jara wirkte verschlossen und in sich gekehrt, als wir zum Haus ihres Vaters zurückkehrten. Es war mir klar, dass sie an Kristina dachte, ohne dass sie es aussprechen musste. Vielleicht auch an das Leben, die Freunde, die sie hier zurückgelassen hatte. Die ihr sicher fehlen mussten.
    
    In dieser Nacht war sie so weich und zärtlich, wie noch nie. Ließ sich von mir lange streicheln, kuschelte sich in meinen Arm, nahm dankbar alle Geborgenheit an, die ich ihr geben konnte. Ganz ehrlich, diese Momente machten mich noch glücklicher, als alle vorherigen. Ich spürte, dass sie mich nicht nur um sich haben wollte, sondern brauchte.
    
    Sich mir ohne Worte weiter öffnete. Einmal nicht die starke und irgendwie unnahbare Frau war, sondern von Erinnerungen und Verzweiflung überwältigt. Die einen Anker brauchte, mit dem sie sich in der Realität halten konnte, zur ...
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