Die Doppelhammer Hütte (16)
Datum: 06.04.2024,
Kategorien:
Schwule
... Bad.
Während Vinzenz duschte, fing Werner an aufzuräumen. Dabei ging er auch ins Schlafzimmer, um die dreckige Wäsche in den Wäschebehälter zu schmeißen. Dabei fiel ihm auf, dass Vinzenz wohl seit Herthas Tod nicht mehr hier schlief. Denn auf dem Bett war bereits eine Staubschicht zu sehen.
Vinzenz stapfte nach einer ausgiebigen Dusche frisch rasiert mit einem Handtuch um die Hüften ins Wohnzimmer. Werner hatte inzwischen das Gröbste vom Chaos beseitigt.
"Schläfst Du etwa die ganze Zeit auf dem Sofa?"
"Ich kann nicht im Schlafzimmer schlafen. Da sind all ihre Sachen. Aber keine Sorge, ich bin ins Gästezimmer umgezogen."
Dort sah es nicht besser aus, wie Werner sich vergewisserte. Die Bettwäsche war äußerst zerknittert und viele Bier- und was sonst noch für Flecken waren darauf zu sehen,
"Aber so kann es auch nicht weiter gehen, Du musst hier mal raus. Du und Valentin Ihr zieht erstmal zu mir. Dann sehen wir weiter und Vinzenz, keine Widerrede!" sagte er streng. Vinzenz sah ein, dass er einen Tritt brauchte, um wieder auf die Spur zu kommen und auch um seinen Sohn tat es ihm leid.
Und so ergab es sich, dass die drei über den Spätsommer und den Herbst eine kleine Männer-WG gründeten, welche allen dreien gut tat. Vinzenz ging zumindest teilweise wieder seinem geregelten Leben außerhalb der Arbeit nach. Auch Valentin blühte vollends auf und er kam über den Tod seiner Mutter und auch über die Trennung von Frank besser hinweg und Werner war nicht mehr ständig ...
... auf der Suche nach dem nächsten Fick.
Als Werner und Vinzenz an einem sonnigen Oktober Samstag beim Frühstück saßen, las Vinzenz in der Zeitung, dass das Rote Kreuz nächste Woche Kleiderspenden sammelte.
"Was machst Du heute?" fragte Vinzenz.
"Bisher habe ich nichts Konkretes geplant. Vielleicht ein paar Runden mit dem Motorrad drehen. Warum?"
"Ich würde gerne anfangen, Herthas Schrank auszuräumen. Schließlich kann ich nicht ewig hier wohnen."
Gemeinsam fuhren sie ins Haus zurück, was nun wieder deutlich besser roch, als sei eben noch der gute Geist von Hertha durchs Haus geflogen und alles aufgeräumt und gelüftet hatte. Schweigend räumten sie den kompletten Vormittag das Schlafzimmer aus. Als nach einer kurzen Stärkung nur noch das Bett dastand, beschloss Vinzenz kurzerhand, dass dies auch weichen musste. Also begannen sie es zu zerlegen. Als Werner den Bettkasten öffnete, begann er zu lachen.
"Was ist los?" frage Vinzenz
"Ich hab wohl das Schuhdepot von Hertha gefunden."
"Ja, sie hatte ein Faible für Schuhe."
Sie brachten die sauber einsortierten Schuhschachteln auch ins Wohnzimmer, wo sie bereits die restlichen Sachen für das rote Kreuz sammelten. Dabei fiel ein Schuhkarton von dem Stapel und es purzelte neben Ballerinas auch ein Buch heraus.
"Schau mal ein Tagebuch," sagte Werner verblüfft.
"Meinst Du, das ist von Hertha?"
"Das sieht irgendwie älter aus. Ich glaub nicht, dass es von Hertha ist. Ich schau kurz rein, dann kann ich es Dir ...