Die Doppelhammer Hütte (16)
Datum: 06.04.2024,
Kategorien:
Schwule
... sagen."
Bevor Vinzenz widersprechen konnte, hatte Werner schon die ersten Seiten überflogen.
"Es ist von Mama." sagte Werner verblüfft.
"Aber warum sollte Hertha es verstecken?" erwiderte sein Bruder.
"Da gibt es nur eine Lösung, wir müssen es lesen."
Vinzenz war erst nicht begeistert von Werners Vorhaben, aber die Neugierde hatte ihn ebenfalls gepackt. Sie saßen auf dem Sofa und lasen den restlichen Tag das Tagebuch ihrer Mutter. Dabei lasen sie sich abwechselnd vor. Das Tagebuch begann in etwa ein Jahr vor Vinzenz Geburt und natürlich wurde die Schwangerschaft und die ersten Wochen und Monate an denen sie nun zu dritt waren äußerst detailliert beschrieben. Dazwischen gab es jede Menge Dorftratsch und Belanglosigkeiten über Menschen die die beiden schon vergessen hatten. Werner und Vinzenz verloren schon bald das Interesse jedoch wollten noch bis Werners Geburt weiterlesen.
Dann gab es eine genaue Abhandlung über das Kirchweihfest 1957, bei dem die ganze Sippe nebst Eltern, Schwiegereltern, Großtanten und Onkel, Brüder und Schwestern, Neffen und Nichten zusammen feierten. Es war auch Marias beste Freundin dabei, die Anneliese, welche sich beim Tanzen mit einem der Gastarbeiter ziemlich amüsierte.
Die Brüder überflogen die Seiten nur grob blieben dann aber wieder hängen als Maria Anneliese erzählte, dass Sie wieder guter Hoffnung sei. Da brach Anneliese zusammen und heulte vor Maria. Als Maria unentwegt nachfragte was denn los sei, beichtete Anneliese ...
... der Maria, dass Sie auch schwanger ist und der Vater der Gastarbeiter sei, der aber inzwischen über alle Berge war. Sie hatte Angst, wenn dies rauskäme, dann würde Sie vom elterlichen Hof vertrieben.
"Beim ersten Anstich gleich getroffen." rutschte es Werner beim Lesen heraus.
Da Sie nun neugierig waren was mit Anneliese passierte, lasen Sie die folgenden Seiten ganz genau.
"Liebes Tagebuch, Annelieses Schwangerschaft lässt mir keine Ruhe. Das hat heute auch Josef gemerkt, als er mir näherkommen wollte. Er stellte mich zur Rede und fragte direkt, was nicht stimmt. Er kann mich einfach lesen wie ein offenes Buch. Ich hab ihm im Vertrauen alles erzählt. Josef hat ohne nachzudenken sofort gesagt, Du wir brauchen doch eh eine Magd. Da soll Sie doch erst mal ganz zu uns ziehen, dann sehen wir weiter. Er war immer so selbstlos, da musste ich ihm natürlich gleich um den Hals fallen. Es war dann noch eine richtig schöne Nacht. Aber liebes Tagebuch, das ist nichts für hier."
Vinzenz verzog beim Lesen das Gesicht. "Ja mei, die hams halt auch getrieben wie die Karnickel." kommentierte Werner Vinzenz´ Reaktion. "Oder was meinst, wie Du und ich entstanden sind?" Vinzenz ignorierte Werners Kommentar und las weiter.
Die folgenden Einträge umschrieben Annelieses Einzug und die parallele Schwangerschaft der beiden. Als der Geburtstermin immer näher kam, lasen die beiden Brüder wieder aufmerksamer die Einträge ihrer Mutter.
"Liebes Tagebuch, ich muss mein Gewissen und Seele ...