1. Bewährung


    Datum: 13.04.2024, Kategorien: Romantisch

    ... Eine Cola wäre toll, oder ein Wasser", gab sie bekannt und verschwand in Richtung Bad.
    
    "Ihre Mutter ist Alkoholikerin. Wundert mich also nicht", erklärte ich Anette schnell, die nickte. "Mir könntest du allerdings gerne ein Bier bringen, auf den Schreck."
    
    "Weil wir erwischt wurden, oder weil du so einen knackigen Twen-Po zu sehen bekommen hast?", stichelte Anette mit blitzenden Augen.
    
    "So genau habe ich da gar nicht hingeschaut", gab ich wahrheitsgemäß zurück. Immerhin hatte mich das Darunterliegende optisch fixiert gehabt. "Meinst du, das war ihr unangenehm? Ich meine, dass sie dazu kam, als wir..."
    
    "Nö, den Eindruck hatte ich nicht. Weißt du noch, wie das war, als meine Mutter damals in mein Zimmer stürmte? Die sah erheblich geschockter aus."
    
    "Wie könnte ich das vergessen..."
    
    Ja, das war superpeinlich gewesen. Meine Schwiegermutter. Die eben in einer recht gläubigen Familie aufgewachsen und mit dem Wechsel von Moral und Sitten nur schwer klargekommen war. Wohl verdrängt hatte, dass zwei damals zwanzigjährige selbstverständlich auch schon Sex hatten.
    
    Die Krönung war allerdings gewesen, dass sie Anette hinterher in einem Gespräch davon zu überzeugen versuchte, dass es doch unhygienisch war, was ich da mit ihr angestellt hatte. Wobei sich dann rausstellte, dass das Schwiegervaters Entschuldigung war, dort nicht zu Werke zu gehen.
    
    Anette verschwand in der Küche, um die Getränke zu holen und kam gleichzeitig mit Sophie zurück. Wir sprachen das Thema ...
    ... nicht mehr an, aber dachten laut über meine Idee, sie als Babysitterin zu engagieren, nach, obwohl wir das ja eigentlich noch untereinander hatten klären wollen.
    
    Sophie war sofort Feuer und Flamme, und Anette schien ebenfalls keinerlei Bedenken mehr zu haben. Von Sophie kam dann gleich der Vorschlag, für uns zu putzen, was ich ja bislang noch nicht angebracht hatte. Auch das schien Anette zuzusagen.
    
    Überhaupt schien sie von meiner Probandin mindestens genauso angetan wie ich. Die beiden unterhielten sich angeregt über mich hinweg, denn Sophie hatte sich nach ihrer Rückkehr zu uns aufs Sofa gesetzt, und ich war in der Mitte gelandet.
    
    Sophie erzählte ganz locker und frisch von der Leber weg von ihrem bisherigen Leben und dem letzten, besonders schwierigen, halben Jahr. Sowohl Anette als auch ich waren sehr betroffen, als wir Einzelheiten hörten.
    
    Darüber hinaus von ihrer Kindheit und Jugend, dem Tod ihres Vaters, der ihrer Mutter so schwer zusetzte, dass er sie in den Alkoholismus führte. Vor allem aber von ihrem kleinen Bruder Sven, der zehn Jahre jünger war, und den sie vor der betrunkenen, manchmal gewalttätigen Willkür ihrer Mutter zu schützen versucht hatte.
    
    Es hatten sich Dramen abgespielt, die mir das Blut stocken ließen. Mit dem Klauen hatte sie angefangen, damit sie ihren Bruder und sich noch halbwegs ernähren konnte. Erst tatsächlich nur Lebensmittel, später dann Kleidung. Nicht oder nur selten für sich selbst, sondern für Freundinnen und Schulkameradinnen, ...
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