1. Ein unerwarteter Segeltörn Teil 01


    Datum: 27.04.2024, Kategorien: Erstes Mal

    ... so, als sei dies eine normale Frage und beobachtete genau seine Reaktion.
    
    Ihn traf die Frage völlig überraschend. Er dachte für einen Sekundenbruchteil an die Geschichte, die er gestern gelesen hatte und aus der sich diese lustvolle Phantasie entwickelt hatte. Er fing sich und antwortete: „Einen Roman von Andrea Camillieri."
    
    Ihr war das winzige Zucken seiner Augen nicht entgangen und sie dachte sich, hatte es doch etwas mit dem zu tun, was er da las.
    
    Helena fragte: „Den Autor kenne ich nicht. Worum geht es in dem Buch?"
    
    „Es ist ein sizilianischer Autor, der die Figur des Commissario Montalbanos ersonnen hat. Sie spielen fast ausschließlich in den erfundenen Städten Montelusa und Vigata. Es geht unter anderem um die Verbrechen zwischen zwei verfeindeten Mafia-Familien."
    
    „Und was ist das Besondere an den Fehden zwischen den beiden Clans?", fragte Helena.
    
    „Es geht nicht um die Fehden im Allgemeinen. Diese kommen in manchen Büchern als Randnotiz vor. Es geht vor allem um die Abgründe, die sich in den menschlichen Beziehungen abspielen. Das Tolle ist das Lokalkolorit und die wiederkehrenden Figuren, die er einbaut. Und nicht zu vergessen, seine Liebe für gutes Essen."
    
    „Das klingt spannend. Vielleicht kannst du mir später mehr davon erzählen?", fragte Helena.
    
    „Mache ich gerne!", freute sich Thomas.
    
    Melanie und seine Blicke trafen sich kurz und sie nickte im aufmunternd zu.
    
    Sie aßen fertig und Melanie machte den Vorschlag: „Warum geht ihr nicht ...
    ... einen kleinen Spaziergang machen, während ich den Abwasch mache? Dir tut ein bisschen frische Luft bestimmt gut, Schwesterherz."
    
    „Sollen wir nicht doch beim Aufräumen helfen?", fragte Thomas.
    
    Melanie zog die Augenbrauen hoch und nickte ihm bedeutungsvoll zu. Er verstand, was sie bezweckte und nickte ihr lächeln zu.
    
    „Quatsch!", sagte Melanie, „das bisschen Geschirr habe ich in Nullkommanichts abgespült."
    
    „OK. Hast du Lust?", fragte er Helena.
    
    „Ja klar. Ich hole mir nur meine warme Jacke."
    
    Melanie warf ihm einen, ‚Na, geht doch'-Blick zu.
    
    Als beide an Land standen, schauten sich beide um und Thomas fragte: „Wohin?"
    
    „Nach Süden, am Strand entlang? Im Norden sah es auf der Karte nicht so schön aus."
    
    „In Ordnung."
    
    Sie lenkten ihre Schritte am Ufer entlang und Thomas war verzweifelt darüber nach, wie er das Gespräch beginnen konnte. Wieder einmal stand er vor der Situation, dass er mit einer Frau alleine war, die ihn interessierte, und er nicht wusste, wie er in das Gespräch einsteigen sollte. Er hatte Angst, sich dumm anzustellen oder etwas Peinliches zu sagen.
    
    Helena ging neben ihm her und fragte sich, warum er so schweigsam war. Sie blickte seitlich zu ihm und er schaute angestrengt vorwärts.
    
    War es ihm unangenehm, mit ihr alleine hier zu laufen, fragte sie sich? War er nur mitgekommen, weil Melanie das vorgeschlagen hatte und er nicht unhöflich wirken wollte?
    
    Sie warf einen zweiten Blick zu ihm und bekam den Eindruck, dass er über etwas ...
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