1. Fagslut - Teil 2: Daniel


    Datum: 30.04.2019, Kategorien: BDSM

    ... denn es gab noch weitaus unschönere Gebiete in einer Stadt, die ohnehin eine beachtliche Kriminalitätsrate aufwies und damit bereits mehrmals den traurigen ersten Platz der Verbrechensrate in deutschen Städten anführte. Wenn ich darüber nachdachte, wäre ich wahrscheinlich dessen ungeachtet auch nirgendwo anders in diesem Outfit gerne alleine unterwegs gewesen.
    
    Mittlerweile säumten sanierungsbedürftige Gebäude die Straße und schienen mit ihren heruntergekommenen Fassaden die Zeit anklagen zu wollen, während wir an einem Laden vorbeifuhren, von dem ich bereits fest annahm, es müsse der gewisse Sexshop sein, jedoch fuhr Julian unbeirrt geradeaus weiter, anstatt das Tempo zu drosseln. Immer weiter näherten wir uns dem Industriegebiet, dessen Schlote und Kräne aus der Ferne unweigerlich dichter heranrückten.
    
    Doch er bog erneut ab. Es folgten verzweigte Nebenstraßen, mit kleinen Gemüse- und Obstgeschäften, an denen das Motorrad zielgerichtet vorbeibrauste, um gleich darauf so übergangslos zum Stillstand zu kommen, dass ich unvermittelt an die Kehrseite des Fahrers gepresst wurde.
    
    Rechts von uns starrte ich direkt in ein Schaufenster, welches sich so gar nicht in das Gesamtbild dieses Ortes einfügen wollte. Lebensgroße Puppen in Lackoutfits und Ledermasken, die unter rotem Neonlicht stumm und emotionslos das Treiben auf dem schmalen Bürgersteig vor sich auf der Straße beobachteten und neben denen einige andere unverkennbare Sex-Utensilien, wie Knebel, Peitschen und Plugs ...
    ... in der Auslage ausgebreitet den geneigten Kunden zu einem Besuch der Extraklasse einluden. „Fetischwelt“, las ich über dem Eingang und vermutete, dass man in diesem Geschäft wohl den Schwerpunkt auf die weniger konventionelle Erotik gelagert hatte.
    
    Julian drehte den Schlüssel herum und zog den Helm ab, bevor er von der Maschine stieg. Anschließend schlüpfte ich ebenfalls aus meinem Kopfschutz und gab ihn ihm, damit er ihn an die andere Seite des Lenkers hing. Ehe ich jedoch selbst abstieg, genoss ich es, wie meine neue Bekanntschaft mir durch die Haare strich und die zerzauste Frisur wieder einigermaßen in Ordnung brachte. Ich kam mir ein bisschen vor, wie seine Rockerbraut und musste mir eingestehen, dass sich diese Vorstellung nicht einmal unangenehm anfühlte. Für diesen Mann wäre ich sicherlich so einiges gerne gewesen …
    
    Kaum hatte ich kurz darauf wieder festen Boden unter den Füßen, nahm er meine Hand und lief mit mir im Schlepptau auf den Eingang des bizarren Erotik-Shops zu. Ein Glöckchen ertönte, als wir die Räumlichkeiten betraten und erinnerte mich beinahe an ein altes Schreibwarengeschäft aus meiner Kindheit, wären da nicht gleich im Eingangsbereich die Magazine für Erwachsene angeboten worden, von denen ich nur einen kurzen Blick erhaschen konnte. Personen mit Gasmasken, auf dem Boden kriechend oder angekettet an Andreaskreuze hatte ich auf den Covern gesehen und brachten mich durch diese Abbildungen abermals zum Überlegen, was dieser Lederkerl wohl heute mit ...
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