1. Hilflos im Zug


    Datum: 03.05.2019, Kategorien: BDSM

    ... anstrengenden Arbeitswoche in München freue ich mich auf das beschauliche Salzburg, meine Heimat, meine Geburtsstadt.
    
    Ich drücke auf den roten Knopf. Die Türe öffnet sich. Ich hebe meinen langen Rock hoch und steige ein.
    
    Es ist schon dunkel, die Tage im November werden kürzer. Mir ist etwas kalt, daher freue ich mich auf die künstliche Wärme im Zugabteil. Ich nehme gleich den ersten Sitz am Fenster und lege meinen schwarzen Samtschal neben mich.
    
    Der Zug fährt los.
    
    Die Lichter vom Hauptbahnhof verschwinden hinter uns. Es ist heute ziemlich leer im Zugabteil. Kaum noch andere Menschen, die diese Fahrt mit mir teilen.
    
    Schräg gegenüber von mir, in der nächsten Nische, sitzt eine ältere Dame. Sie ist elegant gekleidet. Man kann noch erkennen, dass sie mal eine sehr hübsche Frau war. Ihre Augen verraten Stolz und Willenskraft. Diese Augen haben sicher schon viel gesehen, eine Frau von Welt, keine biedere Hausfrau. Sie betrachtet mich neugierig; meine Haare, meinen schlanken Körper, meine Beine und auch die Wölbung meiner Brüste unter dem Pullover.
    
    Ich spüre ein Kribbeln zwischen meinen Schenkeln. Warum erregen mich die Blicke einer fremden Frau? Oder erregen mich allgemein die Blicke fremder Menschen auf meinem Körper?
    
    „Nächster Halt: Grafing!", ertönt eine Durchsage.
    
    Die elegante Dame sammelt ihre Taschen zusammen, geht an mir vorbei, zwinkert mir zu und verlässt den Zug. Ein kurzes Nachtrauern durchströmt mich. Es war eine willkommene Abwechslung eine ...
    ... interessante Person zu beobachten.
    
    Dann suche ich mir ein neues Opfer für meine Betrachtungen. Weiter hinten sehe ich einen Mann: blonde Haare, Schnurrbart, einfach gekleidet. Nicht mein Typ. Kein Anreiz für weitere Betrachtungen.
    
    Ich blicke also wieder aus dem Fenster und erkenne nur schwarze Landschaften an mir vorbeifliegen. Wenige Haltestellen später steigt auch der Mann aus.
    
    Ich blicke mich im Zug um. Ich bin allein. Warum sind heute keine weiteren Fahrgäste anwesend? Etwas unheimlich ist mir schon zumute, obwohl es häufiger vorkommt, dass ich um die späte Uhrzeit allein in Salzburg aussteige.
    
    Aber heute scheint etwas anders zu sein!
    
    Das kann ich spüren. Vielleicht bin auch nur ich es, die heute unheimlich ist. Unheimlich erregt! Schon den ganzen Tag träume ich, statt mich auf die weltlichen, nüchternen Themen in der Arbeit zu konzentrieren.
    
    Mein Blick schweift durch den Zug. Über die Sitzbezüge, teils noch aus älterem Stoff, teilweise bereits erneuert. Dann hinauf zu den Gepäckablagen unter der Decke. Es ist ein alter Zug, indem diese Ablagen noch großzügig über allen Sitzen in den Nischen verteilt sind.
    
    „Die Fahrkarten bitte!", tönt es plötzlich lautstark.
    
    Völlig überflüssig erscheint mir der Rundgang des Schaffners um diese Uhrzeit. Ich krame in meiner Handtasche nach dem Ticket und erwarte etwas gelangweilt die Ankunft des Mannes.
    
    Mal sehen, wer da noch arbeiten muss.
    
    Der Stimme nach zu urteilen scheint er jung zu sein. Wahrscheinlich noch ...
«1234...10»