Die Göttin des Nylons
Datum: 07.05.2019,
Kategorien:
Fetisch
... Schaufenster stellt, dann muss man sich nicht wundern, wenn man als Nutte gesehen wird."
„Aha. Also jeder, der sich eine etwas hübschere Unterwäsche gönnt, ist eine Nutte, ja?"
„Ja."
Das kam sofort und ganz automatisch. Eine Sekunde später schreckte sie hoch, schlug sich eine Hand vor den Mund und sah Roland an, mit riesigen Augen.
„Merkst du was?", fragte der weich und fühlte sich eigentümlich angerührt von ihrem Blick. Und von diesen unglaublich großen, ausdrucksvollen Pupillen in der Farbe von Haselnüssen.
„Du meinst -- sie hat mir das... vermittelt?"
´Na klar, du naives Landei!´, seufzte er innerlich. ´Ich dachte, die Kids heute hätten dieses Basics von Prägung und Sozialisation durch das Elternhaus heute alle kapiert. Da lag ich offenbar falsch.´
„Pass auf", meinte er und tätschelte sie am Oberarm. „Ich fahre dich jetzt heim. Lass dir mal in Ruhe alles durch den Kopf gehen. Vielleicht fragst du ja auch deine Mutter mal, ob sie schon mal was Hübsches für drunter hatte. Früher, vielleicht. Und warum sie das heute nicht mehr mag. Wahrscheinlich gibt es einen Grund dafür."
Sie nickte, den Blick in die Ferne gerichtet. Das reichte wohl erst mal als Stoff fürs Nachdenken.
Und ihm reichte es für diesen Tag an Kontaktzeit mit einem blutjungen Mädchen.
***
Ein paar Tage später, am Sonntagabend, saß Roland gerade im Sessel und zappte durch das aktuelle Netflix-Angebot, da klingelte das Telefon. Der Festnetz-Apparat. Er sprang auf und eilte zum ...
... Telefonschränkchen im Flur. Phil war zwar oben, aber das Klingeln eines Festnetz-Apparates würde ihn nicht zum Aufstehen bewegen. Er vertrat die Meinung, dass man veraltete Technologie nicht unterstützen sollte -- daher konnte man natürlich nicht von ihm verlangen, dass er die Treppe runterkam und dran ging.
„Roland Fischmeyer?"
„Hallo Roland, Frieda hier", hörte er ihre Stimme, berstend vor unterdrückten Gefühlen. „Äh -- kann ich mit dir reden? Oder ist Phil in der Nähe?"
„Klar. Kein Problem." Er ging zurück ins Wohnzimmer und schloss die Tür hinter sich. „Was gibt es denn?"
Sie wollte explizit mit ihm reden? Ohne das Phil davon wusste? Hm -- wahrscheinlich sollte er aufpassen, dass er da nicht in eine seltsame Position zwischen den beiden geriet.
Er stellte sich ans Fenster und sah hin den Garten hinaus. So würde er in der Spiegelung sehen, falls hinter ihm die Türe aufging. Falls Phil hereinkam. Der war vor dem Abendessen zurückgekehrt, mit mürrischem Gesicht, und hatte sich gleich in sein Zimmer verzogen. Seitdem hatte er nichts mehr von ihm gesehen oder gehört.
„Ich habe mit meiner Mutter gesprochen", sprudelte es aus Frieda heraus. „Ich weiß jetzt, was dahintersteckt. Sie hat nämlich eine Schwester, Cora. Mit der hat sie gebrochen, ich kenne sie gar nicht. Sie wollte nicht darüber reden, aber ich habe nicht lockergelassen. Cora ist eine, äh, Prostituierte."
„Verstehe", nickte Roland und dachte schnell nach. „Sie hat sich früher immer hübsch angezogen, ...