1. Die Göttin des Nylons


    Datum: 07.05.2019, Kategorien: Fetisch

    ... Besser bezahlen Nutten also. Doch die Treffen hatten sich als weit weniger ersprießlich herausgestellt als gedacht, sowohl erotisch als auch emotional. Seitdem hatte er sich in seine Arbeit als Industriedesigner verbissen und die Frauenwelt weitgehend ignoriert.
    
    Daher versetzte ihn die Aussicht auf Friedas Kommen in einen Zustand unterdrückter Spannung. Zwar hatte er sich schon mehrfach einen sentimentalen Narren geheißen und sich innerlich zur Ordnung gerufen. Das half allerdings nicht. Je näher der Samstag gerückt war, umso unruhiger und fahriger wurde er.
    
    Gestern war es so weit gewesen, dass er versehentlich das Wasser für die Kaffeemaschine in den Kaffeebehälter gegossen und sie damit blitzartig geschrottet hatte. Wie blöd konnte man eigentlich sein? Zumal es ja nicht so war, dass er sich persönlich etwas von dem Treffen versprach. Frieda war die Freundin seines Sohnes, Punkt. Er half ihr nur ein wenig, mehr nicht.
    
    Es klingelte, und er zuckte zusammen wie unter einem Stromschlag. Verdammt -- warum klopfte sein Herz so schnell, als er auf den Öffner drückte? Er atmete tief durch und platzierte sorgfältig ein neutrales Lächeln auf seiner Miene.
    
    „Hallo Frieda. Komm rein."
    
    „Hi Roland."
    
    Sie trat ein, mit leuchtenden Augen, aber fahrigem Blick und reichte ihm die Hand. Roland musterte sie unauffällig. Sie trug ein Kleid oder einen Rock, der um ihre Beine schwang. Ein blau-weiß-grünes Blumenmuster. Dazu eine übergroße Jeansjacke, vorne zugeknöpft. Dabei ...
    ... zeigte sich der Maitag bereits zu dieser Uhrzeit frühsommerlich warm, draußen schien eine wundervoll kräftige Sonne.
    
    „Komm mit. Ich habe schon mal alles vorbereitet."
    
    Sie nickte eifrig, und er führte sie hoch. Nach links, in Richtung des Elternschlafzimmers, das er jetzt alleine nutzte. Davor lag das Badezimmer -- das für ihn, Phil hatte ein eigenes Duschbad auf der gegenüberliegenden Seite -- und die Ankleide. Lines Reich, ein großer Raum, in neutralem Weiß gehalten. Er hatte dort kaum etwas verändert, denn seine Kleider benötigten nur einen kleinen Teil der zwei raumhohen Schrankwände. Im Rest lagerten noch ihre Sachen. An der Wand hing ein übergroßer Spiegel, und er hatte einen alten Paravent aus dem Keller hochgetragen.
    
    „Hier. Da ist ein Spiegel, hinter dem Paravent kannst du dich umziehen, und ich habe dir auch schon mal ein paar Sachen von Line rausgesucht." Er wies auf den Sessel. Verschiedene Kleidungsstücke hingen über der Lehne.
    
    „Oh, toll! Danke sehr." Sie sah sich scheu um. „Ich -- habe auch mich schon ein wenig vorbereitet."
    
    Ihre Stimme transportierte nervöse Spannung. Er nickte ihr freundlich zu und setzte einen erwartungsvollen Blick auf. Was sie wohl meinte?
    
    Frieda schluckte. Dann knöpfte sie die Jeansjacke auf und ließ sie von den Schultern gleiten.
    
    „Das hier... ist das Einzige, was vielleicht ein wenig, äh, sexy sein könnte", erklärte sie mit niedergeschlagenen Augen.
    
    Sie trug ein Sommerkleid. Eigentlich ein ganz normaler Schnitt, ein ...
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