1. Der Fremde Teil 09


    Datum: 12.05.2019, Kategorien: Hausfrauen

    ... direkt in die Augen. „Ich will, dass du dich mit Sergej triffst. Lass es dir besorgen. Genieße es.", sagt sie streng und ich bringe nichts weiter zustande als ein Nicken. „Ich wette um einen Kuss, dass es dir danach viel besser geht", sagt sie und lässt meine Hand los. Ich sage nichts dazu. Meine Gedanken überschlagen sich. Kira hat mit einer Nachricht quasi vier Wochen kaputt gemacht, in denen ich in mein altes Leben zurückfinden wollte. Oder geht das gar nicht?
    
    Ich sehe auf die Uhr. „Du meine Güte. Schon so spät? Ich muss wirklich los.", sage ich erschrocken. „Kein Problem. Geh nur, ich lade dich ein.", Kira steht auf um mich zur Verabschiedung zu drücken. Ich gehe mit dem Versprechen mich zu melden zur Tür, nehme vorher meinen Mantel von der Garderobe und mache mich eilig auf den Weg zum Büro.
    
    .........
    
    Konzentriertes Arbeiten ist mir den gesamten Vormittag nicht möglich gewesen. Die ganze Zeit habe ich an das Gespräch mit Kira gedacht. Und an Sergej. Insbesondere an Sergej, seit er auf die Nachricht geantwortet hat. „Heute um 14 Uhr, sei pünktlich oder wir vergessen es", gefolgt von einer Adresse. Mehr hat er nicht geschrieben und ich habe nicht geantwortet.
    
    Obwohl im Büro viel zu tun ist hat Herr Stegmann mir erlaubt früher zu gehen. Ich habe nur noch schnell ein paar Angebote für Jochen fertig gemacht und jetzt bin ich schon auf dem Weg zu der genannten Anschrift. Die Adresse ist nur zwei Querstraßen von Sergejs Wohnung entfernt. Einen Parkplatz habe ich ...
    ... bei Kiras Shop gefunden und jetzt laufe ich die Straße entlang in dem Viertel, in das ich eigentlich nicht mehr kommen wollte. Zum Glück regnet es nicht mehr, der Himmel allerdings ist von einer grauen Wolkenschicht bedeckt.
    
    Ich habe ein flaues Gefühl im Magen während ich in die richtige Straße einbiege. Es ist nicht viel los um diese Zeit. Als ich die Straße überquere sehe ich den alten Russen. Er trägt eine Jeans, ein Shirt und eine Lederjacke. Lässig lehnt er an der Hauswand eines alten Gebäudes. Die großen Buchstaben an der Fassade weisen es als Hotel aus, wobei das H schon kaum noch zu lesen ist..Ein Lächeln umspielt seine Lippen, als er mich sieht.
    
    Mein Magen zieht sich zusammen. Meine Knie sind ganz weich und mein Herz pocht mir bis zum Hals, so aufgeregt bin ich. Wie soll ich ihn nur begrüßen? Ganz verunsichert bleibe ich vor ihm stehen. Wieso hat dieser Mann nur so eine Wirkung auf mich? „Hallo Sergej", bringe ich nur heraus und hoffe, dass er das aufgeregte Zittern in meiner Stimme nicht bemerkt. Der Russe mustert mich und lächelt dann, „Hallo meine Kleine".
    
    Es tut so gut ihn zu sehen, seine tiefe Stimme mit dem russischen Akzent zu hören. Ich kaue nervös auf meiner Unterlippe. Sergej sieht mir direkt in die Augen und in diesem Moment sind meine Zweifel, ob es richtig war ihn zu treffen, wie weggeblasen. Früher oder später wäre es sowieso passiert. Das muss ich mir einfach eingestehen. Alles andere wäre gelogen.
    
    „Wie kommt es, dass Du dich gemeldet hast? ...
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