1. Ungewöhnliche Orte der Lust


    Datum: 10.11.2024, Kategorien: Sonstige,

    ... äußern.
    
    "Wer weiß, vielleicht ist der gar nicht so weit weg, wie ich immer dachte!", erklärte sie doch nach wenigen Sekunden Pause. Weitere Konversation wurde unterbrochen, als ihr Smartphone klingelte. Pia ging ran und wendete sich danach an mich.
    
    "Mutter. Sie hat gesagt, dass sie dich in dem Raum erwartet, wo ihr eben gewesen wart. Man sollte sie nicht warten lassen!"
    
    Ich stand auf, nickte Pia zu, die süffisant lächelte und ging aus ihrem Reich, die Treppe herunter und blieb vor der Tür des Raumes stehen, in den ich kommen sollte. Tief atmete ich durch und legte meine Hand auf die Klinke, drückte sie herunter und betrat das Zimmer.
    
    Patrizia saß wie zuvor in ihrem Sessel, sah mir neugierig entgegen.
    
    "Du hast deinen Drink nicht ausgetrunken!", erklärte sie mir und zeigte mit einem Finger auf das einsame Glas, das verlassen auf dem Tisch stand.
    
    Ich ging zu meinem Sessel herüber, nahm das Glas, setzte mich hin und betrachtete einen Moment den bernsteinfarbenen Inhalt, ließ ihn rotieren.
    
    Sein kräftiges Aroma kam mir entgegen und ließ meine Riechnerven ein Konzert des Wohlgeruches erkennen.
    
    "Nun, was hältst du von Richard?", fragte mich Patrizia und ich überlegte einen Moment. "Ein interessanter Mann mit normalen Ansichten, was seine Tochter angeht!" Patrizia lachte kurz, war sichtlich amüsiert.
    
    "So. Hat er das. Nicht ein wenig spießig?"
    
    "Väter und ihre Töchter sind ein seltsames Gespann, haben ein ungewöhnliches Verhältnis zueinander. Genauso wie ...
    ... Mütter und ihre Söhne. Sie wollen immer nur das Beste. Ist doch klar!" "Und was meinst du, bist du das Beste für Pia, wenn du durch seine Augen schaust?" Ich schüttelte meinen Kopf.
    
    "Glaube ich nicht, kein Mann kann es einem Vater recht machen, wenn es um seine Tochter geht. Irgendwas wird er immer zu bemängeln haben. Ich denke, dass es deinem Mann am meisten um ihre Absicherung geht!"
    
    "Gut erkannt. Er ist geldfixiert. Einige würden sagen, dass es nicht gut ist, doch schaue dich um. Ich habe darunter nicht zu leiden. Ich bin mir sicher, wenn ihm einer der Männer gefällt, die mit Pia zusammen sind, wird er dafür sorgen, dass sie seinen Ansprüchen genügen. Bis jetzt war kein Kandidat dabei, bei dem es sich gelohnt hat! Es lag wohl meistens an Pia, die sich gegen ihn aufgelehnt hat. Sie hat sich immer das geangelt, was ihm am wenigsten gefallen hat. Ihre Art sich gegen ihn zu stellen. Vielleicht will sie Richard auch nur damit ärgern. Du kannst dir sicher vorstellen, wie überrascht er darüber war, als er dich gesehen hat. Du passt nicht in Pias Beuteschema, zu normal, zu konservativ, zumindest was das Äußere und deinen Meinungen betrifft. Er ist verwirrt!"
    
    Bei dieser Aussicht musste ich lächeln. Ich sollte einen Mann verunsichert haben, der mir als bodenstämmig vorgekommen war. Zumindest hatte er es sich nicht ansehen lassen. Er wäre ein guter Pokerspieler geworden.
    
    Patrizia stand auf, füllte ihre Glas neu und ich konnte sie für einen Moment von hinten betrachten. In ...
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