Ungewöhnliche Orte der Lust
Datum: 10.11.2024,
Kategorien:
Sonstige,
... das innere notdürftig. Ein großer, schwerer Leuchter an der Decke war die einzige zusätzliche Lichtquelle. Mehrere dicke Kerzen brannten und verströmten ein diffuses, manchmal flackerndes Licht.
"Entschuldige bitte meine abweisende Haltung, aber der Trubel dort draußen ist nichts für mich. Aber was soll man tun, wenn man dieses Erbe erhalten möchte. Jeder Euro mehr in der Tasche hilft und es spült einige Scheine in meine leere Kasse!"
"Tut mir Leid, dass ich dich störe, wir können auch wieder gehen, wenn es dir lieber ist!", meinte Crissy doch er schüttelte seinen Kopf.
"Nein, danach sollte es nicht klingen, entschuldige bitte. Du bist doch immer willkommen. Wer ist in deiner Begleitung?"
Crissy stellte uns vor und dabei hatte ich den Eindruck, als wenn sie uns seit einer Ewigkeit kannte. Vielleicht musste sie es machen, um den Burgherrn gnädig zu stimmen. "Sehr erfreut. Ihr seid herzlich eingeladen und es freut mich, dass ihr euch für mein Zuhause interessiert. Ich kann euch leider nicht alles zeigen, meine Gesundheit lässt es nicht zu, aber Crissy kennt sich hier fast besser aus als ich. Bitte entschuldigt mich, ich muss jetzt einigen Verpflichtungen nachgehen!"
Er verabschiedete sich von uns und ging humpelnd aus der Eingangshalle. Wenige Sekunden später hörten wir eine Tür zuschlagen, danach wurde es totenstill. Von draußen drang nicht ein Ton durch die dicken Mauern. Crissy sah ihm solange nach, atmete tief durch, als er verschwunden war.
"Glück ...
... gehabt. Nicht jeder hat bekommt das Privileg in Georgs Augen zu bestehen. Es wäre nicht das erste mal, dass er Menschen zeigt, wo der Ausgang ist. Er ist eigen, was das betrifft, geht nach seinem Gefühl. Er ist der Meinung, dass er spürt, ob ein Mensch für ihn gut ist oder nicht. Aber wenn er einen in sein Herz schließt, kann er der angenehmste Mann der Welt sein. Freundlich, zuvorkommend und hat immer ein Ohr für dich!", erklärte Crissy, drehte sich dabei zu uns um und ein seltsames Lächeln lag auf ihren Lippen. Es steckte mehr als eine normale Freundschaft dahinter, davon war ich überzeugt.
"Kann ein einzelner, gebrechlich aussehender Mann ein solches Anwesen überhaupt bewirtschaften? Muss doch viel zu anstrengen für ihn sein!", fragte ich nach, konnte mir nicht vorstellen, dass er alleine war. Crissy bestätigte es mir sofort.
"Wer sagt, dass er alleine ist? Georg lebt zwar abgeschieden, doch nicht ohne Komfort. Es gibt dienstbare Geister, die ihm in allen Lagen seines Lebens helfen. Auch wenn er tut, als wenn ihn finanzielle Sorgen quälen, kann ich euch beruhigen. Er ist nicht arm, ganz im Gegenteil. Nur sparsam, aber nicht geizig. Er kann sehr sozial und freigiebig sein, wenn er einen Grund dazu hat. Was er hasst, ist jede Art von Betteln. Er gibt freiwillig, wenn er will.
Was möchtet ihr zuerst sehen?", fragte Crissy uns.
"Keine Ahnung, wir haben keine speziellen Interessen und wissen nicht, was es hier alles gibt. Zeig uns, was du meinst, was uns fesseln könnte!" ...