Ungewöhnliche Orte der Lust
Datum: 10.11.2024,
Kategorien:
Sonstige,
... niedrig. Nachdem Crissy sie geöffnet hatte, mussten wir uns bücken, um nicht mit dem Kopf anzustoßen.
Hinter der Tür war ein kleines Regal an der groben Wand befestigt, auf dem ein fünfarmiger Kerzenhalter stand, sowie eine Schachtel Streichhölzer lagen. Crissy entzündete die Kerzen, die ein warmes, flackerndes Licht erzeugten und steckte die Schachtel ein. "Kein Strom da unten. Georg möchte die Burg möglichst im Originalzustand bewahren. Es gibt wenige Änderungen, die er zugelassen hat, meistens im privaten Bereich!", erklärte Crissy, als sie unsere erstaunten Blicke sah. Uns war es recht und folgten Crissy über eine lange, tief reichende, enge Treppe, die über die Jahrhunderte ausgehöhlt worden war. Deutlich konnte man sehen, dass viele Menschen über die Stufen gegangen waren. Um uns herum waren große, unregelmäßige Steine verbaut und schienen uns gefühlt erdrücken zu wollen.
Ich atmete auf, als wir unten ankamen und ein langer Gang sichtbar wurde, der zum Glück breiter war. Dafür war die Deckenhöhe gering. Ich konnte gerade aufrecht stehen, mehr nicht. Fünf Zentimeter mehr und ich hätte gebückt gehen müssen.
"Die Menschen waren früher durchschnittlich kleiner!", erklärte sie, als sie meinen skeptischen Blick an die Decke bemerkte. Ich musste aufpassen, die Decke war nicht eben und einige der Steine standen nach unten hervor. An ihnen konnte ich mich stoßen.
Crissy ging vor, führte uns in ein geräumiges Gewölbe, in dem wir sofort erkennen konnten, wozu es ...
... diente. Mehrere Weinfässer standen neben- und übereinander an der Wand, waren mit weißer Kreide beschriftet. Jahreszahlen und der Art der Rebe waren verzeichnet worden. Auf der gegenüberliegenden Seite war ein riesiges Regal bis an die Decke eingebaut worden, auf dem unzählige Flaschen langen. Viele waren verstaubt und die Etiketten vergilbt.
"Mein früheres Reich. Ich kenne jetzt noch jede Lage, viele der Flaschen wurden, seitdem ich das letzte Mal hier war, nicht bewegt. Es ist ein Schatz, der hier lagert. Möchtet ihr probieren?" Das ließen wir uns nicht zweimal sagen. Crissy holte aus einem kleinen Schränkchen drei dickbäuchige Gläser und sah sie sich im Schein der Kerzen an, ob sie sauber waren. Sie genügten ihren Ansprüchen und Crissy ging zu einem der Fässer herüber und füllte über einen eingelassenen Hahn eine Kostprobe ein.
Danach reichte sie uns die Gläser und wir ließen die blutrote Flüssigkeit im Gefäß rotieren. Rochen genüsslich daran und nippten an dem Rotwein.
Er schmeckte wunderbar, ein halbtrockener, gehaltvoller Rebensaft, vielleicht eine Spur zu kühl. Ansonsten ein Genuss.
"Hervorragend. Das Tröpfchen hätte ich auch gerne Zuhause!", befand ich und schnalzte mit der Zunge, auf dem sich der Geschmack verewigt hatte.
Crissy nickte, sah bedächtig in das Glas und die Neige, die sich dort befand.
"Ein sehr guter Jahrgang, kaum zu überbieten. Georg mag ihn nicht besonders, aber das hat nichts zu sagen. Er trinkt lieber was mit mehr Alkohol drin. Für ihn ...