Ungewöhnliche Orte der Lust
Datum: 10.11.2024,
Kategorien:
Sonstige,
... sie zu bestrafen. Doch darüber werden wir noch reden, lasst uns jetzt essen, bevor uns der Appetit vergeht.
Und du Emma, hältst dich bereit. Herr Ralf möchte später das zweite Deckengemälde sehen und du wirst es ihm zeigen. Ich gehe davon aus, dass du mich kein zweites Mal verärgern wirst. Ich werde dich rufen, wenn es soweit ist!"
Emma machte einen Knicks, wie ich es lange nicht mehr gesehen hatte und ging mit schnellen Schritten aus dem Saal, starrte dabei auf den Boden und ich hatte in meinem Kopf den Vergleich mit einem geprügelten Hund. Ich fand alles übertrieben, behielt es jedoch bei mir, wollte mich nicht in die Angelegenheiten des Burgherren einmischen.
Unser Essen verlief ruhig und sinnig. Georg erzählte einige Anekdoten aus dem Leben seiner Vorfahren, zeigte dabei auf die entsprechenden Porträts an der Wand, damit wir uns eine Vorstellung von dem betreffenden Menschen machen zu konnten. Das Essen schmeckte hervorragend, besonders das dunkle Fleisch. Nach Georgs Aussage waren es Fasan und Hase. Köstlich, besonders mit einer leckeren Preisselbeersoße.
Mehrmals musste ich schmunzeln, Georg war der geborene Erzähler und Redner. Seine Art die Begebenheiten bildlich darzustellen, war wunderbar. Mehrmals musste ich lachen, den anderen ging es nicht anders. Georg konnte sehr charmant sein, er machte mehrmals Komplimente an die anwesenden Damen, ohne dabei aufdringlich zu wirken. Er wusste, wie er wirkte, und kostete es aus.
Ihm machte es Spaß sich mit ...
... uns zu unterhalten, obwohl sein Redeanteil größer war als von allen von uns zusammen. Ich aß gut, um nicht zu sagen, sehr gut. Es schmeckte hervorragend und ich fragte mich, wer es zubereitet hatte. Emma konnte nicht alles alleine machen, dafür war es zu aufwendig. Im Hintergrund mussten mehr dienstbare Geister agieren.
Als ich gesättigt war, ließ ich Messer und Gabel sinken, legte sie vorsichtig auf den Teller und lehnte mich wohlig zurück, strich mir mit einer Hand über die Kugel, die zuvor mein Bauch gewesen war. Georg schmunzelte, als er es sah, nickte mir zu.
"Einen Absacker?", fragte er in die Runde und ich war froh, dass er uns einen anbot. Angeblich brachte es nicht, doch ich redete mir ein, dass es mir half.
Georg stand umständlich auf, ging zu einem kleinen Tischchen herüber, auf dem mehrere Kristallkaraffen standen.
"Whisky für den Herrn, Portwein oder Cherry für die Damen?", fragte er uns und traf damit meinen und Crissys Geschmack. Patrizia zog es vor, das Männergetränk zu sich zu nehmen. Georg goss entsprechende Gläser ein und stellte sie auf ein Silbertablett. Mir war nicht klar, wie er es zu unserem Tisch bringen wollte, dafür war sein Gang zu wackelig. Daher sprang ich sofort auf, stelle mich mit wenigen schnellen Schritten neben ihn und nahm das Tablett auf. Georg nickte mir wohlwollend zu und wir gingen zurück zum Tisch. Hier kredenzte ich den Anwesenden ihre Drinks, setzte mich danach auf meinen Platz zurück.
Mein Whisky war weich, trotzdem ...