1. Die Mitte des Universums Ch. 142


    Datum: 15.11.2024, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    ... Sohn nicht; wahrscheinlich wollte sie wirklich vorgeben, noch gänzlich unbespielt zu sein. Sie entschuldigte sich irgendwann, dass sie so lange nichts von sich hören lassen hatte, versprach mir aber, wenn das Essen gekommen wäre, mich über den genauen Grund unseres Treffens aufzuklären.
    
    „Ja, Herr Ben, wenn Sie möchten, können Sie mich in den nächsten Wochen öfters sehen ... aber, worum ich Sie bitten möchte ... bitten muss, ist fürwahr etwas Ungeheuerliches und muss wirklich unter uns bleiben ..." begann sie dann, als der Kellner das halbe gegrillte Huhn und die frittierten Brotfruchtquader, die so groß wie Streichholzschachteln waren, zwischen uns auf den Tisch gestellt hatte.
    
    Der Name des Restaurants -Sa Ke - bedeutete auf Vietnamesisch ‚Brotfrucht'.
    
    „Herr Ben, mögen Sie mich eigentlich noch immer? Sie schreiben mir ja manchmal zärtliche Nachrichten. Auf die ich aber nie antworte, ich weiß ..." entschuldigte sie sich seufzend.
    
    „Ja, Nguyet, ich find' Sie immer noch schön ... wunderschön ..."
    
    Nur Anna war schöner. Was sie auch wusste. Ich ihr aber heute natürlich nicht sagte.
    
    „Ich find' ihr rhombenförmiges Gesicht zauberhaft ... und ihre liebliche, schlanke Figur ..."
    
    Sie nickte und hätte sich wohl noch mehr Honig um ihren Mund schmieren lassen, wenn ihr nicht das große Problem unter oder auf den Nägeln gebrannt hätte:
    
    „Ach, Herr Ben, ich hab' mich da in etwas hineinmanövriert ..." begann sie nun wieder seufzend; mit Angst, aber auch Sehnsucht ...
    ... in der Stimme.
    
    „Na, was ist es denn?" war ich natürlich neugierig.
    
    „Passen Sie auf: Ich habe einen Mann kennengelernt ... endlich ..." flüsterte sie, nachdem sie sich nach vorn über das Essen gelehnt hatte.
    
    „Und? Das ist doch schön ..."
    
    „Ja, aber nun hab' ich Angst ..."
    
    „Angst? Wovor denn? Bedroht er Sie?"
    
    „Nee, ach Quatsch ... aber wir werden wohl nun bald Sex haben ... müssen ..."
    
    Ich räusperte mich: „Ach so, Ihnen ist nun blümerant, weil sie noch unerfahren sind? Ich will Ihnen nicht zu nahetreten, Nguyet, aber ... Sie sind ... sind Sie wirklich noch ...?"
    
    Sie nickte leicht betreten: „Ja, gewissermaßen ... ich hab' das ja noch nie gemacht ..."
    
    Am Nachbartisch saßen nun doch zwei junge Frauen, die mit einer dritten über ihr Telefon kommunizierten. Das Entengeschnatter war leicht nervig, aber ich wollte nicht schon jetzt vorschlagen, doch irgendwo anders hinzugehen. Wir hatten zwar bereits fast aufgegessen, aber ich wollte schon noch ein, zwei Verdauungszigarettchen rauchen und auch zwei, drei Bier verschnabbulieren.
    
    „Und wo passe ich in die Geschichte rein?" hakte ich nun nach.
    
    „Naja, warten Sie mal ..." bremste sie mich. „Huy und ich haben uns letzte Woche zum ersten Mal ausführlicher über Sex unterhalten, und er hat mir einen Vortrag gehalten, wie sehr er ‚moderne Frauen' schätzt ..."
    
    Ich mochte, wie sie die Anführungszeichen mit ihren Zeigefingern in die Luft gezeichnet hatte.
    
    „Was genau meinte er denn damit?" stellte ich mich ...
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