Erika Behmkamp geht ihren Weg - Teil 1
Datum: 18.11.2024,
Kategorien:
Insel der Scham,
... werden. Sie legte ihr nutzlos gewordenes Smartphone auf die Kommode neben den Blumentopf.
„Nun Mava, ich bin bereit. Fahren wir in dieses Vitarissimo.“ An die Perlenkette auf den Küchenboden dachte sie nicht mehr.
Dalina Schulley saß im Fond der schwarzen Limousine, die gut versteckt hinter Sträuchern, in Sichtnähe zu Erika Behmkamps Wohnstraße parkte. Frische Luft! Endlich senke der Raucher die Seitenscheibe. Ihm oblag die Kontrolle. Zu oft hatte die Forensikerin die Eskapaden ihres Partners beim BKA gedeckt, der Grauhäutige besaß die Beweise, mit deren Hilfe er sie erpresste. Mit strengem Gesicht richtete sie die schulterlange Frisur ihrer kastanienbraun rötlichen Haare. Er wollte keinen Sex. Handelte er im Auftrag einer staatlichen Stelle? Wenn ja, welcher Behörde unterstand er? Es wurde gemunkelt, dass er für die schmutzigen Aufträge aus der Waschmaschine zuständig sei. Niemand wusste genaues. „Das ist Ihre Zielperson. Sie muss ihre Absichten ändern. Keine Gewalt, ergo kein Aufsehen. Es war schwer genug gewesen, die Presse zum Stillhalten zu bewegen. Ansonsten ist jedes Mittel recht.“ Aufrecht saß die Rothaarige neben dem Raucher, ihr Jackett ließ ihre Schultern breiter erscheinen. Den Raucher beeindruckte es nicht. „Erika Behmkamp, es ist die junge Frau mit den brünetten Haaren.“ Mit dem kühlen Blick einer Wissenschaftlerin beobachtete Dalina Schulley das seltsame Gebaren der vier Personen, die nun das Wohnhaus verließen. Umständlich befestigte der Mann im ...
... bordeauxfarbenen Jackett zwei Fahnen mit dem Staatswappen Sulmavis an der einzigen Kühlerrippe der Front eines dreitürigen Opel Corsa B. Danach klappten er und der junge Mann mit den langen schwarzen Haaren, Kordhose und kariertem Hemd, bedeutungsvoll die Vordersitze nach vorne, und ließen die beiden, nur in bunte Tücher gewickelten Frauen, einsteigen. Hochherrschaftlich elegant zwängten sich die beiden in die Rostlaube. Die Männer folgten auf die Vordersitze, zogen ihre Beine an, um den Frauen mehr Platz zu geben. Tuckernd sprang der Motor des altersschwachen Gefährts an. Welches Interesse sollten die höchsten Stellen der Bundesrepublik an dieser skurrilen Truppe haben?
Das Empfangskomitee stand in der Eingangshalle bereit. Schon bei der Einfahrt zum Parkplatz sorgte der ungewöhnlich geschmückte Corsa B für Aufsehen. Der Badleiter Herr Ahrens, hatte bereits vom Bürofenster aus, den prominenten Besuch seines Wellnessbades erkannt, und das Personal herbei gerufen. „Frau Botschafterin, herzlich willkommen im Vitarissimo. Düften wir Sie um ein Gruppenfoto für unseren Webauftritt bitten?“ Mava Wulmati öffnete den Knoten ihres geblümten Wickeltuches, reichte es dem Völkerkundler.
„Aber gerne. Wo wollen wir uns aufstellen?“ Nackt, nur mit Blüten im Haar bekleidet, stand die sulmavische Botschafterin vor dem verdutzten Geschäftsführer. Mit verschmitzt funkelnden Augen musterte sie den grau melierten Mitvierziger. „Möchten Sie nicht auch für Ihr textilfreies Bad werben?“ Herr Ahrens ...