1. Scheherazade 01


    Datum: 08.12.2024, Kategorien: BDSM

    ... antwortet Sarah:
    
    „Ja, ich will!“
    
    Da springt er zur Tür, mühsam sperrt er auf und brüllt dem draußen versammelten Gesinde zu:
    
    „Meine Peitsche, schnell, schnell!“ Sofort stieben einige Kinder los und kommen im Nu mit der Peitsche aus dem Stall wieder. Er bedankt sich, wirft noch einen finsteren Blick auf die blöde blickende, grinsende Menge und verschwindet wieder im Gemach.
    
    Nachdem er die Tür wieder verschlossen hat, dreht er sich zu seiner Frau um. Sarah steht da, bleich im Gesicht und blickt ihm mit großen Augen entgegen.
    
    „Du willst mich peitschen? Mich, deine Frau? Du musst verrückt sein!“
    
    „Ich bin nicht verrückt. Ich bin traurig, traurig, der Gemahl einer Frau zu sein die ihre Neugier über das Leben ihres Mannes stellt! Ich werde dich peitschen bis du mich anflehst aufzuhören und mir schwörst, nie wieder Fragen zu stellen, deren Beantwortung für mich den Tod bedeutet.“
    
    Er packt Sarahs Arme und verschnürt sie hinter ihrem Rücken so straff, dass sie keucht vor Schmerz und ihre Brüste straff nach vorne ragen. Er schwingt die schwere Peitsche gekonnt und lässt sie gnadenlos auf den nackten Leib seiner Sarah klatschen. Die heult auf, schreit sich die Seele aus dem Leib unter den nieder hagelnden Hieben. Sie versucht auszuweichen, rennt im Raum herum, sucht Schutz, aber vergebens. Das Leder klatscht auf ihren Körper, Striemen auf Striemen erscheint auf ihrer hellen Haut. Die Brüste, der Bauch, die Schenkel, immer wieder auch der schon von den ...
    ... Rohrstockhieben gezeichnete, gerötete Popo werden gezeichnet. Immer wieder rennt Sarah in ihrer blinden Verzweiflung, getrieben durch die höllischen Schmerzen, gegen ein Möbelstück, gegen die Tür, gegen die Mauer. Ihre gellenden Schreie müssen der draußen gierig harrenden Menge Schauer über den Rücken treiben. Immer wieder fragt der Mann mit der Peitsche seine Frau:
    
    „Schwörst du?“
    
    Immer wieder ist die Antwort:
    
    „Nie!“
    
    Kaum noch ein Striemen hat Platz auf dem Körper Sarahs, nur ihr Gesicht ist verschont geblieben und schön wie eh und je. Und das Zentrum der Lust. Wütend über den Starrsinn Sarahs sucht sich seine Peitsche nun immer wieder den Weg zwischen ihre Beine. Gellende, irre, Schreie Sarahs. Sie stolpert, fällt, kann nicht mehr hoch, wälzt sich kreischend und wehrlos unter seinen Hieben auf dem Boden.
    
    Sarah kann nur noch krächzen:
    
    „Herr, ich schwöre!“
    
    Er eilt zu ihr hin, löst ihre Fesseln, nimmt sie in die Arme und küsst ihre bebenden Lippen.
    
    Bald hört die Menge draußen nur noch sehr gewöhnliche, eindeutige Geräusche aus dem Gemach und zerstreut sich, grinsend und zufrieden mit dem Geschehenen.
    
    Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie im Heute. Da erhebt sich aber die Frage, warum hier ein Märchen steht, mit tausenden von Worten? Wo doch Nietzsche in deinem Werk „Also sprach Zarathustra“ ein altes Weiblein zu Zarathustra sagen lässt: „Du gehst zu Frauen? Vergiss die Peitsche nicht!“ Das sind acht Wörter! Und doch ist dieses Zitat in der hier ...
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