1. Zeit fürs Wesentliche


    Datum: 18.05.2019, Kategorien: Sex bei der Arbeit,

    ... Minuten. "Klingt lustig."
    
    Marta war ihm so dankbar. Schon jetzt. Mehr brauchte sie nicht, um wieder Herrin der Lage zu werden. "Ist es auch", sagte sie mit rosa statt rotem Gesicht, "es geht so: Ich deute auf eines meiner Körperteile, zum Beispiel mein Knie, und sage: éDas ist mein Daumen.‘ Der Nächste zeigt dann auf seinen Daumen und nennt einen anderen Körperteil. Alles klar? Dann los. Karin, fangen Sie an."
    
    Die Gruppe hatte einen Kreis gebildet, Mats stand ihr gegenüber. Sie warf ihm ein Lächeln direkt ins Gesicht. Er zwinkerte ihr zu. "Danke!" - "Gern geschehen." Telepathie.
    
    Der Surferschnösel war als Fünfter an der Reihe. Er zeigte auf seine Nase. "Das ist meine Nase", sagte er stolz, und es war wirklich eine schöne Nase. Die Frau neben ihm schlug sich an die Stirn: "So, du kennst das Spiel also schon. Interessant."
    
    Marta vertrat die Ansicht, Schadenfreude sei eine der "Moralischen Todsünden", wie sie es formulierte, doch als sich das Gesicht des Schönlings feuerrot verfärbte, kam sie nicht umhin, die Welt wieder ein bisschen gerechter zu finden.
    
    Mats war als Letzter dran. Er sah Marta ins Gesicht, deutete zwischen seine Beine und behauptete: "Das ist mein Unterschenkel." Gelächter.
    
    "Gar nicht so einfach, oder? Bei der Übung geht's nicht nur um die Vernetzung der Gehirnhälften, was das Lernen nachhaltiger macht, es geht auch darum, Fehler machen zu dürfen. Und dass man, wenn man schon Fehler macht, auch Spaß daran haben darf. Besser lustvoll scheitern ...
    ... als qualvoll, nicht wahr? Also, ich erkläre die Regeln gern noch einmal", sagte Marta zu Mats und dachte:
    
    Du provozierst mich nicht
    
    . Nicht vor der Gruppe. "Kai hat Ohr gesagt, nicht Penis. Also müssen Sie sich ans Ohr fassen und einen anderen Körperteil nennen. Los, wir spielen noch eine Runde." Dank Mats wurden die Leute jetzt zunehmend lockerer und mutiger und aus Armen und Beinen wurden Gallenblasen und Gesäßfalten.
    
    "Das ist mein Hühnerauge." Karin deutete auf ihren Kopf.
    
    "Das ist mein Hirn", sagte der bis dahin schüchterne Julian und deutete auf seinen Schwanz.
    
    "Das ist ein schönes Schlusswort. Ich glaub, das können wir so stehen lassen", sagte Marta augenzwinkernd.
    
    Als sie einen Überblick über einen theoretischen Input über das Pareto-Prinzip gab, (80 % der Ergebnisse werden in 20 % der Gesamtzeit eines Projekts erreicht) war die Gruppe wieder aufmerksam und fokussiert. Zumindest 80 Prozent der Gruppe, denn Karin lackierte sich die Fingernägel. "Lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen", sagte sie zu Marta, ich höre auch interessiert zu. Ich bin Frau und daher multitaskingfähig."
    
    "Ich hab auch immer gehofft, dass dem so ist", sagte Marta, "bis ich beim SMS-Schreiben im Auto gegen einen parkenden Wagen gekracht bin. Mittlerweile ist nachgewiesen, dass, wer mehrere Aufgaben gleichzeitig bewältigen muss, den Stress und damit das Unfallrisiko erhöht. Also geben Sie bitte Acht, dass Sie sich nicht mit dem Rot verletzen."
    
    Und dann war da noch Mats. ...
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