Zeit fürs Wesentliche
Datum: 18.05.2019,
Kategorien:
Sex bei der Arbeit,
... Der schien sich nicht auf den Inhalt ihres Vortrags, sondern auf den Inhalt ihres Kleides zu konzentrieren. "Atmen, Marta, atmen", sagte sich Marta und bemühte sich, den Bauch nicht einzuziehen.
Als die Leute sich wieder zur Gruppenarbeit zusammenfanden und sie die Unterlagen sortierte, stand Mats plötzlich hinter ihr. Sie spürte seinen Atem. "Ich würde Sie gern zum Essen einladen. Zu dem kleinen Franzosen um die Ecke."
"Das ist lieb, aber ich lasse das Abendessen heute ausfallen. Ich geh lieber laufen."
Du sollst nicht lügen, Marta!
"Wunderbar", sagte Mats. "Ich laufe mit. Um sieben bei der Rezeption?"
"Ich laufe ausschließlich alleine." Oder: "Privater Kontakt mit Seminarteilnehmern während des Seminars ist nicht erlaubt." Das sagte Marta nicht, aber es wären zwei gute Ausreden gewesen, um dem Dilemma zu entgehen, in dem sie nun steckte. Marta sagte: "Ja, gerne." Zur Abwechslung wurde sie blass wie ein Gespenst.
Während ihre Schüler über der Gruppenarbeit hockten, überlegte sie fieberhaft, welche Möglichkeiten ihr blieben. Weder hatte sie Laufschuhe und Sportzeug dabei, noch konnte sie sich erinnern, wann ihre Füße sich zum letzten Mal schneller als mit Schrittgeschwindigkeit bewegt hatten. Marta war eine Schwimmerin. Marta war keine Läuferin.
Um 17 Uhr klatschte sie in die Hände: "Wir machen Schluss für heute. Morgen um neun geht's weiter. Wir beginnen dann mit der Auswertung der Gruppenarbeiten. Ich wünsche guten Appetit. Um zehn ist Bettruhe, ich ...
... mache die Runde und sage euch gute Nacht." Die zwei Frauen und zwölf Männer lachten und applaudierten.
Mats verließ den Raum als letzter. "Bis gleich, ich freu mich", sagte er und war mit seinem Mund gefährlich nahe an ihrem Ohr. In diesem Moment kippte etwas in Marta. Hatte sie bislang den Zweifeln die Oberhand gelassen, genährt von ihrer eingebildeten Gewissheit, Mats würde nur mit ihr spielen ("Es kann ja gar nicht anders sein!"), war sie sich in dem Augenblick, als sie seinen warmen Atem an ihrem Hals spürte, sicher, dass er sie wirklich spannend fand. Und sexy.
Leider löste diese neue Sichtweise nicht ihr Problem. In ihrem Zimmer des Schwarzwälder Seminarhotels setzte sie sich auf das Bett, stützte das Kinn auf die Hände und dachte nach. "Wenn schon Lüge, dann auch richtig", fasste sie wenig später einen Entschluss, rief die Rezeption an und ließ sich die Telefonnummer von Mats‘ Zimmer geben. Nach dem sechsten Klingeln nahm er ab, seine Stimme klang verschlafen. "Oh, habe ich Sie geweckt? Das tut mir leid."
"Nicht schlimm, ich hab nur etwas gedöst. Was verschafft mir die Ehre?"
Marta sah an sich herab. Wie war ihre Hand unter die Strumpfhose gekommen? Sie ließ sie, wo sie war. "Tja, aus dem Laufen wird heute nichts. Ich bin auf der Treppe ganz fürchterlich umgeknickt." Jetzt nahm sie die Hand doch aus der Strumpfhose. Sie knabberte an einem glitschigen Fingernagel.
"Merde. Schlimm? Kann ich irgendwas tun?"
Sie hatte sich alles genau überlegt. "Nein, danke. ...