Zeit fürs Wesentliche
Datum: 18.05.2019,
Kategorien:
Sex bei der Arbeit,
... erkennen.
"Wobei?"
"Wobei das hier nichts anderes als ein Rollenspiel ist." Marta schaute ihn fragend an. "Die Trainerin gibt vor, Joggen anstatt mit dem Seminarteilnehmer Essen zu gehen, weil sie glaubt, Frauen, die es Männern leicht machen, wären weniger spannend. Dummerweise hat sie keine Laufhose im Gepäck, sondern nur Pumps, also täuscht sie eine Verletzung vor. Dann verkleidet sie sich als Jane Fonda und lässt ihren verletzten Knöchel vom Seminarteilnehmer massieren, vergisst dabei aber, welcher Knöchel nun eigentlich verletzt ist, was aber völlig egal ist, weil es ohnehin nicht darum geht."
Marta errötete und fühlte sich ertappt. "Worum geht es denn?"
Mats legte einen Finger auf ihre Lippen. "Pssst. Zeig ich Ihnen gleich." Er kniete sich vor das Sofa, schob den Zwickel zur Seite und legte seine Lippen auf die Stelle, die nun nur noch von der Strumpfhose verhüllt wird.
Marta zuckt zusammen, als sein Mund die Stelle berührt, die so lange niemand mehr berührt hat. Außer sie selbst. Nun ist es nicht so, dass Marta in den Jahren ihrer Mannlosigkeit sexuell asketisch gelebt hätte. Im Gegenteil, als aufgeschlossener, neugieriger und experimentierfreudiger Charakter ließ sie ihrer Phantasie freien Lauf, um ihrer Lust - und davon hatte sie eine Menge - Befriedigung zu verschaffen. Im Online-Shop von Sarah Young war sie ein geschätzter Gast, und eine Schublade ihrer Schlafzimmerkommode war ausschließlich reserviert für Spielzeug. Als ihre Lust vor einem Jahr im ...
... Frühling sie zu zersprengen drohte, ging sie zu ihrem Metzger und kaufte eine Rinderzunge. Ganz weich war sie, zugleich rau. Alles sollte sich so echt wie möglich anfühlen. Also legte sie das wabbelige Stück auf die Heizung und rieb es danach mit Massageöl ein. Aber als sie dann mit gespreizten Beinen auf ihrem Sofa lag, die Augen geschlossen, und begann, sich zu streicheln, war in ihrem Kopf nicht das Bild eines Mannes, der sie leckte, sondern das einer schwarz-weißen, wiederkäuenden Kuh auf einer Weide, der die Zunge heraushängt. Enttäuscht hatte sie zum Vibrator gegriffen.
Trotz all ihrer Experimente ist sie überrascht, wie anders es sich anfühlt, als Mats seine Lippen auf ihre verhüllte Möse legt. Anders? Nein, es fühlt sich fremd an, neu, aufregend. Geil. Wäre es ihre eigene Hand zwischen ihren Beinen, sie wüsste, was als nächstes passiert. So oft hat sie versucht, sich selbst auszutricksen und zu verblüffen. Keine Chance. Eines ihrer Lieblingsbücher war "Die Schachnovelle". Um in seiner Zelle vor Einsamkeit und Nicht-Beschäftigung nicht wahnsinnig zu werden, versucht ein Häftling, gegen sich selbst Schach zu spielen. Aber wie soll man sein Ich derart spalten, dass der nächste Zug unvorbereitet kommt? Marta kam nie unvorbereitet.
Jetzt hat sie keine Ahnung, was Mats als nächstes tun wird. Ein paar Sekunden verharrt er ganz still, sein Mund umschließt ihre Möse. Sie hört ihn atmen. Tief ein- und ausatmen. Ob er eingeschlafen ist? Im nächsten Augenblick spürt sie den ...