Die Zähmung des Wildlings
Datum: 19.05.2019,
Kategorien:
Erstes Mal
... und finden. Dann würde sich wohl alles finden. Gazellen aber waren nie allzu weit vom Wasser entfernt. Am Euphrat würde sie wissen, wie ihre weiteren Schritte aussehen würden. Sie wandte sich in Richtung der aufgehenden Sonne und marschierte los.
Schon nach wenigen Stunden stand sie an einem der vielen Seitenarme des Alten Flusses. Sie musste sich nur etwas bücken, um die vielen Trittsiegel der Gazellen zu sehen. Es waren auch Antilopen darunter. Die vollständigen Spuren zeigten alle nach Norden. Also nahm sie einen kräftigen Schluck aus dem Fluss, nahm eine Hand voll geröstetem Emer und machte sich auf den Weg nach Norden, der Herde, dem Wildling hinterher.
Endlich sah sie die Nachzügler der Herde, einige der alten Böcke, dann immer mehr der Tiere. Von dem Wildling sah immer noch nichts. Sie kam der Herde immer näher. Einige der Muttertiere sogen die Luft ein. Sie mussten sie nun wittern können. Von einem Schlag auf den anderen hatte sich die friedlichen Tiergruppen in eine flüchtende Herde verwandelt. Sie stürmten und sprangen davon, vor ihr, einer harmlosen Dienerin der Inanna, aus der Stadt. Noch dröhnte die Erde von dem Stampfen der vielen Tiere, dann war alles ruhig, wie wenn hier nie eine Herde gewesen wäre.
Kein Mensch, auch kein Wildling, konnte so einer Herde folgen. Sie hatte Hoffnung, nun auf der Grasebene den Wildling finden zu können. Und richtig, auf einem kleinen Hügel sah sie ihn. Er wollte schon losrennen, seinen tierischen Instinkten folgen, der ...
... Herde nach, immer der Herde nach. Doch dann sah er sie und etwas hielt ihn zurück, etwas interessierte ihn. Das war zwar auch so ein Zweifüßer, doch sah der ganz anders aus als die Totmacher. Dieser hier, der war nicht unter Wolle versteckt. Nein, der war nackt, wie er selbst war. Aber der sah ganz anders aus wie er selbst. Was war das nur für ein seltsames Wesen?
Wenigstens floh er nicht gleich, dieser Wildling. Wild sah er auch aus, dieser wilde Mann. Seine schwarzen Haare hingen ihm wirr hinunter. Sie reichten ihm bis zu seiner Hüfte, sein Haupthaar als auch sein Bart. Seine Beine waren dunkel, einen Hauch dunkler als ihre Haut. Seine Augen waren hell und wach. Die Bauchmuskeln waren deutlich zu sehen und sie freute sich darauf, sie zu berühren. Die Gliedmaßen waren muskulös und lang. Sein Schamhaar trug er auch lang, doch war sein Hodensack und Glied deutlich sichtbar. Der Wildling war gut bestückt, das musste sie anerkennen. Die Stadtmänner waren im Gegensatz zu ihm schlaffe Bäuche. Was muss das für eine Freude sein, diesen muskulösen Mann zu berühren!
Doch wie sollte sie diesen wilden Mann zähmen? Wie zähmt man ein wildes Tier? Sie überlegte, wie sie als Mädchen ein Kätzchen zähmte, mit Geduld, Vorsicht, Ausdauer und etwas zu essen. Wie aus dem Nichts fühlte sie wieder den Riemen der Tasche über ihrer Schulter mit dem gerösteten Emer. Vielleicht konnte sie ihn mit etwas zum Essen locken. Langsam steckte sie ihre Hand in die Tasche und nahm sich eine Handvoll Körner ...