1. Die Entsendung Teil 06


    Datum: 12.02.2025, Kategorien: Transen

    ... es weiterverfolgt werden würde. Das konnte Martin nicht zulassen.
    
    Recherchen von ihm ergaben, dass es eine junge Frau namens Uta Pohl war. Es war eine Cousine von Dani, als er sich daran erinnerte, wie Dani einmal von ihr erzählt hatte. Die musste unbedingt die Nachforschungen einstellen, bevor der Fall dazu führte, dass Aufsehen erregt wurde. Sonst könnte bei seinem ehemaligen Arbeitgeber irgendeine Kollegin oder ein Kollege auf unerwünschte Gedanken kommen. Das war ein großes Risiko für die Sicherheit von ihnen beiden. Die ganze sorgfältige Operation im Rahmen des Schutzprogrammes für sie beide stand nun auf dem Spiel. Die Tarnung ihrer Identitäten als Agenten konnte auffliegen. Das war brandgefährlich!
    
    Es durfte keine Spur von dem angesehenen, bekannten Rechtsanwalt Martin Legrand zum unbekannten Restaurantbesitzer Matin Levent und von dem jungen Angestellten in der Kanzlei Daniel Klose zu seiner Verlobten und künftigen Ehefrau Danabelle Clause führen.
    
    Zu seiner Verblüffung fand er dann eine Liste, die eine Verbindung von seinem Freund Helmut vom BND mit dieser Frau Pohl dokumentierte. Sie mussten unbedingt mit dieser Uta sprechen -- und zwar in einer Umgebung, die vertrauliche Gespräche ermöglichte. Er hatte Ideen dazu.
    
    Letzten Endes gab es nur zwei Möglichkeiten. Entweder diese Uta konnte freiwillig diese Nachforschungen aufgeben oder sie musste dazu ‚überredet' werden -- und dies für mindestens ein Jahr. Nach einem Jahr krähte kein Hahn mehr danach, weil ...
    ... diese lange Zeit einen längeren Aufenthalt im fernen Ausland oder einen tödlichen Unfall suggerierte. Er bereitete sich auf beide Szenarien vor. Und das erklärte er auch Dani offen.
    
    Dani reagierte amüsiert bis ungläubig auf seine Ideen. Sie war mehr als skeptisch, als er zum Beispiel von der Verführung der Cousine Uta durch ihn selber redete. Als er scherzhaft erwähnte, dass er Uta übers Knie legen könne, wenn die nicht spuren würde, lachte sie sogar laut.
    
    47. Dani
    
    Die Tatsache der Gefährdung durch die Beobachtungen von Uta erschreckte mich. Mir wurde abrupt klar, dass ich damit allein auf der Welt war. Verwandte und meine alten Freunde würde es für mich nicht mehr geben können. Ich war verzweifelt und fing an zu heulen. Meine Hormone befanden sich mit der Schwangerschaft eindeutig auf einem hohen Niveau. Martin war auch betroffen, aber er reagierte rasch, als er mich so verzweifelt sah. Er nahm mich in die Arme und versicherte mir, dass die Verschwörung irgendwann ein Ende haben würde und damit auch der Bedarf für ein Verbleiben in der Tarnexistenz:
    
    „Die Bedrohung durch die Nachforschungen dieser Uta ist doch auch gleichzeitig eine Chance. Zumindest zu einer Verwandten wirst Du damit wieder Kontakt haben. Später lässt sich das ausweiten, wenn Uta vertrauenswürdig ist."
    
    Martin sah die Reise zu Uta hin offensichtlich mit einer Prise von Humor. Das verstand ich sogar. Es entbehrte nicht einer gewissen Komik, wenn ich mich jetzt für diesen Besuch bei meiner Cousine ...
«12...678...16»