Interview einer Schlampe (Autor 3)
Datum: 25.05.2019,
Kategorien:
1 auf 1,
... stattdessen in meinem Büro von einem Ende zum anderen lief, ich den Zeitpunkt, wo er mich abholen sollte herbeisehnte. Kaum war er da fiel ich ihm vor meinen Mitarbeitern abermals um den Hals, es war mir gleich, was sie von mir dachten.
Die folgenden Stunden verrannen wie Minuten, ich erzählte, er erzählte. Es war für mich vollkommen normal, dass ich ihm von dem Betrug Felix" erzählte, ich konnte einfach nicht stillhalten ihm mein Herz auszuschütten. Dann erzählte er, wie er seinen Lebenstraum Profifußballer zu sein verloren hatte, ein schlimmer Tritt eines Gegenspielers hatte sein Schienbein zertrümmert und seitdem humpelte er leicht, wenn er lief. Doch er hatte eine andere Berufung gefunden, war eben Grundschullehrer geworden, etwas worum ich ihn beneidete, es war ja immer mein Traum gewesen. Wir merkten erst wie viele Stunden vergangen waren, als uns der Kellner fragte, ob wir zu Abendessen wollten. "Wartet jemand auf dich?", stellte ich Fritz die Frage und hatte gleichzeitig Angst vor der Antwort. "Als ich "nein", hörte, merkte ich, wie ein Felsbrocken von mir abfiel. Wir verließen die Gaststätte zur Sperrstunde, trennten uns auch davor, nicht ohne uns für den nächsten Tag wieder zu verabreden.
Bereits nach unserem nächsten Treffen küssten wir uns, die Wärme, dieses Gefühl, welches dabei in mir anstieg, ähnlich wie bei Felix aber viel tiefer gehend, am liebsten hätte ich mein Glück laut herausgeschrien. Ich wartete noch eine Woche, wobei ich jede freie Minute mit ...
... Fritz verbrachte, nicht im Theater oder feinen Restaurants, vielmehr bei langen Spaziergängen und noch längeren Gesprächen. Er war er geblieben, freundlich, zuhörend und gut fragend und da merkte ich, wie ich mich verändert, ich meinen Idealismus, meinen Glauben an meinen Traumprinzen verloren hatte und konnte nicht fassen, dass dieser plötzlich neben mir stand. Wie gesagt, eine Woche wartete ich, dann lud ich ihn zu mir ein, bekochte ihn, was ein Reinfall war, denn Kochen konnte ich nun wirklich nicht. Von ihm kam kein einziges Wort der Kritik, er lächelte mich nur stumm an, ich konnte sehen, wie glücklich ich ihn machte. An jenem Abend verlor ich meine Jungfräulichkeit, hatte ich meinen ersten durch einen Mann hervorgerufenen Orgasmus, spürte dabei, wie nahe ich Fritz und er mir war.
Nach zwei Monaten zog er zu mir, nach weiteren 6 Monaten hielt er um meine Hand an. Keineswegs so theatralisch und großem Auftritt, wie Felix es damals gemacht hatte, vielmehr war es an einem unserer Lieblingsplätze, einer Sitzbank an einem kleinen versteckten Teich, mitten im Winter. Wir saßen eng aneinander gekuschelt, eingemummt in dicke Anoraks, die Wintersonne still genießend da. "Du bist wie die Wintersonne für mich", deutlich höre ich auch jetzt noch Fritz" Worte, als würde er neben mir sitzen, "du gibst mir Wärme und Licht. Willst du mich immer wärmen, willst du immer mein Licht sein. Ich kann dir nicht sagen, wie sehr ich dich liebe, dich schon, ohne es zu ahnen, als kleiner Junge ...