1. Interview einer Schlampe (Autor 3)


    Datum: 25.05.2019, Kategorien: 1 auf 1,

    ... nach rechts. "Lenke dagegen", rief Fritz, "du schaffst es, für uns." Ich schaffte es nicht, der Wagen begann sich zu drehen, ich sah einen Baum und dann nichts mehr.
    
    Ich erwachte geblendet von grellem Licht, hörte tonlose Stimmen die, "Wir haben sie", sagten, dämmerte wieder weg. Dieser Dämmerzustand dauerte drei Tage und zufällig war während einer kurzen Wachphase eine Schwester im Zimmer. "Mein Mann?", fragte ich unter Aufbietung all meiner Kräfte, bekam noch mit, wie die Schwester aus dem Zimmer lief. Wiederum verfiel ich in diesen Dämmerzustand, fühlte mich bei meinem nächsten Erwachen aber schon kräftiger, verlangte nach einem Arzt. Diesem stellte ich abermals die Frage nach Fritz und er antwortete, "Es tut mir leid." "Mein Baby?", krächzte ich, der Arzt schüttelte nur seinen Kopf und zog meine Decke zur Seite. Ich sah meinen dick bandagierten Unterleib, aus dem Schläuche ragten. In diesem Augenblick wusste ich es, ich hatte meine Liebsten getötet."
    
    Während Maria die letzten Worte sprach, wandte sie sich von Jens und Marlene ab. Jens bemerkte eindeutig das Zucken Marias, als sie ihrer Trauer freie Bahn ließ. Nie hätte er gedacht, dass diese Künstlerin der Manipulation jemals so liebevoll, so normal glücklich gewesen war bis sie dieser Schicksalsschlag getroffen hatte. Jens nahm neben sich eine Bewegung wahr, sah im gleichen Augenblick, wie Marlene zu Maria ging, sie in ihre Arme nahm. Und was noch seltsamer war, Maria nahm diesen Trost an, drehte sich zu Marlene, ...
    ... lehnte ihren Kopf an Marlenes Schulter. Einige Minuten heulte Maria an Marlenes Schulter, ging dann zu ihrer Handtasche um sich ein Taschentuch zu holen. "Entschuldigt bitte meinen Gefühlsausbruch und mein Aussehen", schniefte Maria, nachdem sie sich geschnäuzt hatte, "ich muss ja fürchterlich aussehen." "Für mich hast du nie schöner ausgesehen", antwortete Jens und er meinte es auch so, "denn jetzt habe ich dich zum ersten Mal als Mensch mit Gefühl gesehen, als die, die du wirklich bist." "Danke", Maria versuchte zu lächeln, was ihr nicht so gut gelang, "du hast mich jetzt gesehen, wie ich damals war, das war vor beinahe 20 Jahren. Aber danke für das Kompliment, ich mache mich nur frisch, dann erzähle ich weiter."
    
    Jens nutzte die kurze Pause um Marlene zu umarmen. "Wie geht es dir?", flüsterte er sorgenvoll, er spürte, dass Marlene am ganzen Körper zitterte. "Ich halte es fast nicht mehr aus", hauchte Marlene, "das Ei, es vibriert andauernd, ich habe das Gefühl, dass jede meiner Nervenfasern, im gleichen Takt vibriert. Wenn es noch lange so weiter geht bin ich nur mehr ein geiles, nach Lust sabberndes Stück Fleisch, dem es gleichgültig ist, wer es benutzt." "Sag doch Maria sie soll es ausmachen", Jens hatte keine Idee, wie er Marlene in ihrer Situation sonst helfen könnte, "oder ich sage es ihr." "Glaub mir", Marlene schüttelte den Kopf, "ich kenne Maria. Ich bin mir fast sicher sie rechnet damit, dass wir so reagieren und hat sich für ihr Entgegenkommen etwas überlegt, ...
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