1. Interview einer Schlampe (Autor 3)


    Datum: 25.05.2019, Kategorien: 1 auf 1,

    ... behütet aufwuchs. Ich wurde zwar nicht "eingesperrt", doch mein Umgang wurde genau überwacht aber dennoch, ich hatte eine schöne Kindheit. Freundinnen hatte ich, Freunde keine außer einem und der war wirklich nur Freund und er war etwas Besonderes für mich. Alleine, wie ich ihn kennenlernte war außergewöhnlich.
    
    Es war an einem schönen Sonntagnachmittag im Frühling und mit meinen Freundinnen war ein Besuch der Eisdiele ausgemacht. Treffpunkt war wie immer der kleine Park in der Nähe meines Wohnhauses und da ich, ich war damals 14 in Ruhe meinen Gedanken nachhängen wollte ging ich einige Zeit zu früh zum Treffpunkt, setzte mich dort auf eine Bank, begann an alles und nichts zu denken. Ich war so tief in mich versunken, dass ich nicht sah, wie der Fußball, mit dem einige Jungs in der Nähe spielten auf mich zuflog und mich, wie konnte es auch anders sein, am Kopf traf. Mein ganzer Kopf dröhnte, aber fast noch mehr dröhnte das Gelächter der Jungs zu mir herüber. Wutentbrannt lief ich zu dem Ball, der einige Meter weggekullert war und wollte ihn so weit wie möglich wegschießen und dabei blamierte ich mich, ich schlug einfach daneben. Abermals brandete das Gelächter der Jungs aus und mir kamen vor lauter Wut Tränen in die Augen, wollte es den Jungs nicht zeigen und machte mich daran zu gehen.
    
    Da hörte ich, wie ich von einer hellen Stimme angesprochen wurde und drehte mich überrascht um. Vor mir stand ein Junge der mir kaum bis zur Schulter reichte. "Es tut mir leid", sagte ...
    ... er, "ich bitte für uns alle um Verzeihung. Es war keinesfalls Absicht." "Ihr seid ja nicht alleine im Park", fauchte ich ihn wütend an, wollte, dass er meinen Zorn spürte. Doch dieser Junge reagierte nicht darauf, er nahm den Ball in seine Hände und sah mich einfach nur stumm an. "Spiel doch einfach mit", grinste er plötzlich über das ganze Gesicht und versprühte dabei Fröhlichkeit. Lange Rede kurzer Sinn, ich spielte an diesem Nachmittag Fußball, spielte mit Fritz, so hieß der Junge, gemeinsam in einer Mannschaft und jeder der anderen Jungs, die über mein Spiel gelächelt haben, wurde von ihm fußballerisch zur Schnecke gemacht. Ja, an diesem Tag lernte ich Fritz kennen und seit diesem Tag verging kaum ein Wochenende an dem wir uns nicht sahen bzw. miteinander sprachen. Es störte mich auch nicht, dass er um 2 Jahre jünger war als ich, denn er konnte nicht nur Fußball spielen, er konnte auch Zuhören und gute Fragen stellen.
    
    Doch nach drei Jahren war leider Schluss, denn ein großer Profiklub war auf ihn aufmerksam geworden und er zog mit seinen Eltern weg um Profifußballer zu werden. Natürlich schworen wir uns in Kontakt zu bleiben, doch wie heißt es so schön, aus den Augen, aus dem Sinn. Ihr wundert euch vielleicht, dass ich noch nichts über erste Gefühle, den ersten Kuss erzählt habe, es ist auch nicht möglich, da es die nicht gab. Auch meine Beziehung zu Fritz war rein platonisch gewesen. Natürlich zeigten meine Freundinnen stolz ihre Freunde her, besonders jene, die bereits ...
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