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Interview einer Schlampe (Autor 3)
Datum: 25.05.2019, Kategorien: 1 auf 1,
... ein Auto hatten, wie gesagt es mich interessierte nicht, am ehesten dachte ich an einen Traumprinzen, der mich wachküsst. Vielmehr beschäftigte mich meine Berufswahl, denn als ich meinen Eltern mitteilte, dass es mein Wunsch war Elementarpädagogin zu werden, war ich auf brüske Ablehnung gestoßen. "Kind, du bist doch begabt, mache etwas, womit du genug Geld verdienst, wirf dein Talent nicht einfach so weg, Perlen vor die Säue werfen, du hast dir mehr vom Leben verdient", waren so Statements, die auf mich niederprasselten. Ich versuchte ihnen zu erklären, dass ich Kinder liebe, ich mit ihnen und für sie arbeiten will, es half alles nichts und schlussendlich ließ ich mich breitschlagen und verzichtete. Nach dem Abi entschied ich mich für das Jurastudium, musste natürlich von meinen Eltern wegziehen, war das erste Mal in meinem Leben ohne Aufsicht. Und was tat ich? Ich lernte und lernte, vergaß meine Jugend und schaffte es, sicher auch mit Glück, dass ich nach 8 Semestern das erste Staatsexamen ablegte und meine Referendarzeit begann. Auch hier gab es für mich nur eines, Arbeit und Lernen, für Beziehungen war in meinem Leben kein Platz." "Moment", unterbrach Jens Maria, "du erzählst uns, du warst 22 und hattest zumindest noch nie geküsst, hattest keine Schwärmerei?" "Genau", lächelte Maria bestätigend, "ich war eine absolute Jungfrau, vielleicht mit ein, zwei kleinen Ausnahmen." "Die wären?", bohrte Jens nach. "Vielleicht habe ich damals für Fritz geschwärmt, ...
... vollkommen unschuldig, ich fand ihn einfach nett und je älter er wurde umso netter fand ich ihn. Und einmal habe ich es mir selbst besorgt, weil ich wissen wollte, wie es sich anfühlt wovon alle sprechen." "Und?", Jens ließ nicht locker. "Ich habe mein Kopfkino angeworfen", erzählte Maria weiter, Jens konnte sehen, wie ihr Blick seinen Fokus verlor, sich in die Vergangenheit richtete, "stellte mir vor, wie mein Märchenprinz an meiner Tür läutete, ich durch den Spion blickte und statt sein Gesicht nur einen riesigen Strauß Rosen sah, wie ich ihn einließ, ihn umarmte, ihn küsste, er dabei die Rosen fallenließ mich hochhebt und in unser Bett trägt. Während wir uns liebten beteuert er, wie sehr er mich braucht und liebt." Maria hörte zu sprechen auf, Jens ließ ihr Zeit wieder in der Gegenwart anzukommen, stellte für sich fest, dass er, seit Maria begonnen hatte zu erzählen, nicht auf Marlene geachtet hatte. Er bemerkte sofort, dass sie mit sich kämpfte, ihre zweifellos vorhandenen, durch das Ei ausgelösten Empfindungen, zu unterdrücken. Er sah es an ihren Wangen, die gerötet waren, sah es daran, wie sie sich selbst leicht auf die Unterlippe biss, sah es deutlich an ihrer Atmung. "Marlene, Liebes", Marias Stimme unterbrach Jens Beobachtung, "ist dir heiß? Du kannst dich ruhig ausziehen, wir sind ja unter uns." Marlene konnte es nicht fassen, was Maria jetzt noch von ihr verlangte, noch weniger fasste sie jedoch, dass ihre Finger, wie von selbst begonnen hatten, ihre Bluse aufzuknöpfen. ...