1. Nordlichter - Teil 02


    Datum: 07.03.2025, Kategorien: Romane und Kurzromane,

    ... ausser Acht liess.
    
    „Meinst du, das ist klug? Ich meine ... was, wenn uns jemand von der Crew draussen sieht, wenn wir Händchen halten oder uns küssen?", wollte ich von ihr wissen. Ich hatte wirklich Respekt davor, erwischt zu werden.
    
    „Dann komme ich halt zu dir aufs Zimmer", erklärte Olivia mit ernster Stimme und gab mir die Zigarette. Ich nahm höflichkeitshalber einen Zug.
    
    „Ja, aber das ist auch gefährlich", sagte ich und wollte ihr die Zigarette zurückgeben.
    
    „Erstens hast du gerade ‚ja' gesagt. Das zählt und zweitens solltest du noch einen weiteren Zug nehmen. So Softies wie du bekommen dann bestimmt einen Nikotinflash", sagte sie lachend und neckisch zugleich. Sie flirtete geradezu. Ich inhalierte den zweiten Zug tief ein und sie sollte recht behalten. Ich spürte die Zigarette eine ganze Weile. Unsere Blicke wanderten zur Küstenlandschaft und das Licht sowie die Wolken am Horizont malten eine Idylle.
    
    Wir hatten es wohl beide nicht eilig zum kuriosen Konsul zurückzugehen. Doch mein Pflichtgefühl liess mich aufstehen und wir machten zusammen kehrt. Olivia sah bezaubernd aus. Sportlich, doch irgendwie elegant und stimmig. Ich öffnete die Tür und liess sie ins Lokal. Offenbar wurde schon ein Amuse-Bouche serviert, das, abgesehen von unseren Tellern, von der sichtlich amüsierten Gesellschaft bereits schnabuliert wurde. Ich nahm den Stuhl meiner jungen Begleitung und schob ihn beim Platz nehmen wieder zu ihr.
    
    „Oh, ein Kavalier alter Schule", liess mich der ...
    ... Konsul wissen. Ich erntete damit wohl etliche Sympathiepunkte. Olivia und ich versuchten den kulinarischen Anschluss nicht zu verpassen und holten genüsslich auf. Letztendlich tanzten wir beide von der Jungmannschaft, was das Menü anbelangte, aus der Reihe, weil wir mit unseren Steaks die einzigen waren, die sich gegen eine Speise entschieden haben, die von Fischern aus den Tiefen des Ozeans gezogen wurde. Ich freute mich sowohl mit Jung und Alt angeregte Gespräche zu führen.
    
    Mir fiel auf, dass Megan oft ganz diskret und entzückt zu mir und Olivia blickte, da wir uns begeistert über Astronomie unterhielten und ich sie ermutigt habe, ihren Führerschein zu machen. Sie hatte offenbar Respekt davor, dass ihr selbst hinter dem Steuer schlecht werden könnte. Nach weit über drei Stunden war der informelle Empfang auch schon wieder vorbei.
    
    „Eleanor, möchtest du die Rückfahrt mit Martin machen, damit sich meine Tochter nicht zu sehr von mir vernachlässigt fühlt?", sprach Devon zur britischen Flugbegleiterin.
    
    „Dad, das mit Martin war nicht so schlimm, wie ich gedacht habe", unterbrach Olivia die Familienfreundin, noch bevor sie eine Antwort geben konnte. „Ich fahre gern noch ein weiteres Mal mit ihm", sprach sie sanftmütig.
    
    „Wie du möchtest, Kleines ... äh, Olivia", bemühte sich auch Devon seine Tochter nun korrekt anzusprechen.
    
    „Aber nur wenn es für dich stimmt, Martin", fügte die junge Blondine in meine Richtung an.
    
    „Kein Problem. Ich weiss jetzt, wie ich fahren muss, ...
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