1. Drei neue Wege zum Glück 07


    Datum: 26.05.2019, Kategorien: Nicht festgelegt,

    ... das Seil zwischen ihren Beinen immer wieder Tief in ihr Fickloch hinein und verursachte dabei enorme Schmerzen. Immer wieder trat sie auf einen Stein und musste dabei noch aufpassen, dass sie nicht hinfiel. Gefesselt wie sie war hätte sie keine Möglichkeit gehabt, einen Sturz abzufangen. Zu den körperlichen Schmerzen gesellten sich die psychischen. Sie hatte nicht direkt Angst im Dunkeln, doch ein schwarzer Wald jagte ihr schon fast Panik ein. Alleine wäre sie niemals in der Nacht in einen Wald gegangen, erst recht nicht in einer so dunklen Nacht. Allein meine Anwesenheit unterdrückte diese Panik ein wenig. Doch sie wusste nicht, wohin es ging. Durch ihre verheulten Augen konnte sie nichts mehr erkennen. Sie sah einfach nur noch eine schwarze Fläche vor sich, in der hier und da für den Bruchteil einer Sekunde mal eine dunkelgraue Fläche zu sehen war. Sie konnte nicht einmal sicher sagen, ob ich noch da war. Sie wusste nur, solange am Seil gezogen wurde, musste noch jemand da sein. Und der Gedanke, der ihr immer wieder durch den Kopf schoss, war der Satz, den ich zuletzt zu ihr sagte: sie würde diese Nacht noch genug Schmerzen haben. Was bedeutete das? Meinte ich die Schmerzen, die sie jetzt schon empfand, oder war noch mehr zu erwarten? Wie stark sollten diese Schmerzen sein? Ertrage sie überhaupt noch mehr, ehe sie den Verstand verlieren würde? Diese und viele andere Fragen quälten sie, während ich sie am Seil durch den Wald schleifte.
    
    Der Weg führte nirgendwo hin. Er ...
    ... ging erst fast einen Kilometer in den Wald hinein, bis man auf eine Abzweigung nach rechts traf. Doch das war eigentlich keine richtige Abzweigung. In Wahrheit machte der Weg, der geradeaus weiterführte eine riesige Schleife nach rechts und traf danach an dieser Abzweigung auf sich selbst. In regelmäßigen Abständen gingen kleine Fahrwege für Traktoren aus festgefahrenem Waldboden vom Hauptweg nach links und rechts ab und verloren sich schließlich in der Dunkelheit.
    
    In den drei Tagen, bevor wir mit Michaelas 'Ausbildung' angefangen haben, war ich öfter diesen Weg entlanggegangen. Ich versuchte mir, gewisse Dinge zu merken. Doch nun musste ich feststellen, dass das nichts nutzte. Ich erkannte keine Kleinigkeit mehr. Nur eines half mir: auf meinen Ausflügen hatte ich irgendwann genau für diese Eventualität weiße Bänder an den Bäumen befestigt, die mir nun den Weg weisen konnten.
    
    Nach einer dreiviertel Stunde kamen wir schließlich an die Markierung, wo ich eigentlich tiefer in den Wald abbiegen wollte. Doch ich hatte es mir etwas anders vorgestellt. Ich entschloss mich, noch eine zusätzliche Runde auf dem Rundweg zurückzulegen.
    
    Das Gewimmer und Geheul raubte mir bald zwar den letzten Nerv, doch es unterstützte mich auch dabei, Michaela weiter zu quälen. Wenn ich in den Tagen davor noch kurz davor war, etwas Mitleid zu zeigen, so empfand ich nun nur noch Wut und streckenweise sogar Hass auf Michaela. Immer wieder ruckte ich an dem Seil und provozierte so einen weiteren ...
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