EWK 01 - Es wird Kompliziert
Datum: 18.03.2025,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... waren. Mensch, war das ein beschissenes Gefühl!
Die nächsten Tage vergingen wie im Fluge und Cora hatte zügig einen Vermieter für ihre Wohnung gefunden. Neben der Arbeit, räumte ich unsere Einliegerwohnung aus und machte sie sauber. Cora und ich telefonierten häufig. Gerd traf am Donnerstag ein. Braungebrannt, tiefenentspannt und mit bester Laune.
Zu Abend aßen wir dann zu dritt und die Unterhaltung war entspannt und wir schauten alle positiv in die Zukunft. Cora sollte am übernächsten Wochenende umziehen und dann würde der nächste Abschnitt unseres Lebens beginnen. Gerd räumte ab und Cora und ich tranken einen Ramazotti auf der Terrasse.
Ich atmete tief durch, genoss den Augenblick. Die warme Luft erinnerte mich ein wenig an die Toskana, nur anstelle von Zikaden, hörte ich Vögel zwitschern. Auch an diesem Abend war es ruhig in der Nachbarschaft.
"Das muss man fühlen und erleben" meinte Cora neben mir "diese Ruhe, ganz anders als bei mir in der Stadt drin."
"Das war es, was mir die letzten Wochen am besten gefallen hat. Wenn die untergehenden Sonne das Land in eine solche Farbe taucht. Ich hab aufgehört abends in den Touri-Orten zu abzuhängen und hab lieber diese Zeit genutzt, um den Tag in Ruhe und Stille auslaufen zu lassen" kam es Gerd, der in der Terrassentür stand. Ich hatte ihn schon lange nicht mehr mit so viel Tiefgang erlebt.
"Steht da jemand?" fragte in dem Moment Cora. Sie war wie üblich zu laut und ich sah nur einen Schatten davon ...
... huschen.
"Ob das wieder dieser Spanner von Meyer gewesen ist" gab ich sichtlich genervt von mir. Ich erzählte Gerd, was ich die letzten paar Tage gesehen hatte.
"Da müssen wir uns etwas einfallen lassen!" Cora starrte in die Dämmerung "Ich habe weder Lust als Wichsvorlage zu dienen, noch von dem erpresst zu werden!"
In diesem Moment wurde mir erst die Tragweite der Situation bewusst. Unser junges Glück könnte abrupt zu einem unerwünschten Ende kommen.
Die Stimmung verflog so schnell, ich konnte es fast nicht glauben. Ernüchternd verabschieden wir Cora etwas später und verabredeten uns für Samstag zum Frühstück in der Stadt. Gerd war sichtlich müde und verschwand ein wenig später im Bett. Er schnarchte, als ich ein wenig später ins Schlafzimmer trat, aber das war OK.
Er schlief noch immer, als ich am Morgen zur Arbeit ging. Keine Ahnung wann er wieder arbeiten würde. Darüber und einiges andere mussten wir in den kommenden Tagen reden.
Freitags arbeitete ich nur bis 12:00 und gegen 14:00 war ich mit gemachten Einkauf zu Hause. Gerd war nicht da und so beschloss ich ein Runde laufen zu gehen. Die 15 km taten mir gut und als ich verschwitzt in unsere Straße einlief war meine Welt in Ordnung. Zum selben Zeitpunkt bog unsere Nachbarin von Gegenüber, ich glaube sie hieß Larissa, mit dem Auto in die Straße.
Ich passte sie ab und wir sprachen ein paar Worte miteinander. Viel Kontakt hatten wir nicht, sie waren erst vor 1 Jahr eingezogen, aber ich wollte die Gelegenheit ...