1. EWK 01 - Es wird Kompliziert


    Datum: 18.03.2025, Kategorien: Romane und Kurzromane,

    ... tranken Vodka aus Wassergläsern. Maxim hatte erklärt, dass der Russe Vodka eiskalt trinkt und das er es liebt dazu Pierogi zu essen. Da sie keine hatten, mussten es Blini sein. Larissa hatte ein paar gemacht. Das war eine maßlose Untertreibung. Nachdem ein paar Minuten stand sie dann mit 30 Blini vor uns, damit könnte man Fußballmannschaft satt machen. Die kleinen Buchweizen-Pfannkuchen waren mit Quark oder Hackfleisch bestrichen und schmeckten Klasse. Der Vodka zog rein und nach einer Stunde verschwand Maxim und kam mit einer zweiten Flasche wieder. Sein einziger Kommentar war "Wäre schade, wenn der warm geworden wäre!"
    
    Die beiden waren witzig und das Gespräch floss so vor sich hin, bis Maxim das Thema vom Spanner aufbrachte. Es herrschte einen Moment betretenes Schweigen bis Gerd erzählte, dass wir der Meinung waren, dass der Spanner auch bei uns in den Büschen gestanden hatte.
    
    "Hat der euch auch beim Sex zugeschaut" fragte Maxim prompt
    
    Ich musste lachen "Nö, nur beim Abendessen mit Cora"
    
    "Was machen wir jetzt?" Larissa lehnte sich im Stuhl zurück und war sichtlich bewegt "Ich möchte nicht in einer Gegend leben, wo Spanner und andere Kriminelle rumhängen!"
    
    "Kriminelle?" fragte Gerd erstaunt. Ein betretenes Schweigen trat ...
    ... ein.
    
    "Dann sag ich es halt. Also wir haben das Gefühl, dass Herr Mayer nicht ganz koscher ist. Er arbeitet doch bei VW in der Werkstatt, du weißt schon Ernst Automobile, und hat gemeint, wenn ich günstige Ersatzteile brauche, dann soll ich mich bei ihm melden" er schaute ernst drein "Ist das nicht ungewöhnlich, wenn man einem Wildfremden so was anbietet!"
    
    "Kriminell würde ich das nicht unbedingt nennen. Auf dem Land wäscht noch immer eine Hand die Andere." meinte ich "Die Frage ist nur, was er dafür will!"
    
    Ich schaute mir, halbbesoffenen wie ich war, die Beiden genauer an. Maxim war groß, drahtig, markant geschnittenes Gesicht und hatte diese Neigung zum Schwermut. Ob der wohl in einem der russischen Kriege gekämpft hatte. Er schien mir alt genug zu sein um in Tschetschenien oder dem Kaukasus gekämpft zu haben. Mittlerweile wusste ich, dass die Beiden 2012 nach Deutschland gekommen waren. Larissa sah gut aus, dass musste ich zugeben. Größer als ich, gertenschlank, hatte aber weder dicke Titten noch einen großen Arsch.
    
    An diesem Abend gingen Gerd und ich ziemlich besoffen ins Bett, aber es war ein schöner Abend gewesen. Erstaunlicherweise fühlte ich mich ausgeschlafen und frisch am Samstagmorgen. Kein Hang-Over oder auch nur Kopfschmerzen. 
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