1. Geschäftsbeziehungen Teil 02


    Datum: 31.03.2025, Kategorien: Schwule

    Die nächste Veränderung unserer Lebenssituation führte auch Claudia herbei: Eines Tages kam sie mit der Tageszeitung nach Hause, in der sie ein Stellenangebot bereits dick angestrichen hatte. Ein Handelsvertreter suchte einen Assistenten. Die Annonce erschien mir nicht sehr attraktiv, aber Claudia hatte wohl recht, dass es höchste Zeit war für mich, wieder eine Arbeitsstelle zu finden. So schrieb ich an diese Annonce und erhielt überraschend rasch eine Einladung zu einem Bewerbungsgespräch.
    
    Wenn ich auch anfangs unsicher war, was eine Stelle als Handelsvertreter-Assistent für mich bedeuten würde, so ändert sich meine Meinung schlagartig, als ich Herrn Schmid traf: Ich traf ihn auf seine Einladung in einem feinen Café, er erblickte mich gleich, als ich zur Türe herein kam und eilte auf mich zu. Seine Hand drückte mich herzlich zur Begrüßung und sein Gesicht lachte freundlich mit roten Wangen und lebendigen Augen. Es war sehr einnehmend.
    
    Sein Äußeres war so, wie es sich für einen Vertreter gehörte, sehr gepflegt, aber nicht zu angeberisch. Sein Haarschnitt sehr sauber, ein grauer Anzug und eine Krawatte, die gut zu seinem Hemd passte, das sicher nicht billig war.
    
    Herr Schmid war ein Mann von vielleicht knapp sechzig Jahren, er hatte eine Halbglatze. Sein ganzer Körper war rund, sein Kopf, seine Arme, sein Leib, alles rund. Vielleicht war er gleich groß wie ich, war er aber sicher um die Hälfte schwerer, gleich breit wie hoch. Aber seine flinken rastlosen Augen und ...
    ... seine freundliche Miene ließ mich ganz schnell Vertrauen zu ihm fassen.
    
    Er erzählte von sich und seinem Geschäft, er sei selbständig und fahre von Juwelier zu Juwelier in ganz Deutschland und benachbartem Ausland und bot seine Kollektionen an, die er im Ausland erwarb. Dazu benötigte er einen Assistenten, der ihm die Buchhaltung machte, ihm bei der Kollektion und allen möglichen Dingen auf der Geschäftsreise behilflich wäre.
    
    Ich würde in ganz Deutschland herumkommen! Alleine das klang für mich schon attraktiv. Ich wollte schon immer viel reisen.
    
    Und als ich ihm das sagte, meinte er: „Prima, dann sind Sie ja wie geschaffen für mich!"
    
    Ich kam noch nicht mal dazu, meine Gehaltsvorstellungen zu äußern, da bot er mir ein Gehalt in einer Höhe an, die ich noch nie zuvor erreicht hatte!
    
    Ich sagte begeistert zu, und als ich abends meiner Frau davon berichtete, freute sie sich genauso wie ich. Claudia und ich feierten meine neue Stelle mit einer Flasche Wein.
    
    Als ich Bedenken äußerte, dass ich als Assistent eines Reisenden vermehrt abwesend sein würde, erwiderte meine Frau fröhlich lachend, das sei kein Problem. Auch sie werde in ihrer Arbeit sehr beansprucht, und wir hätten ja schließlich das Wochenende für uns. So löste sich alles in Wohlgefallen auf.
    
    Meine Arbeit bei Herrn Schmid ließ sich ganz schnell gut an. Er war ein klar strukturierter Mensch und erklärte mir genau und einfach, welche Aufgaben ich zu übernehmen hatte. Das bisschen Buchhaltung war nicht der Rede ...
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