1. Argonauta Kapitel 03-07


    Datum: 02.04.2025, Kategorien: Romane und Kurzromane,

    ... Perfektion wahren.
    
    Der Mann stand unter der Dusche und als er daran dachte, wie er nur wenige Augenblicke zuvor die Kleine genommen hatte, pumpte sich sein Glied erneut mit Blut voll und schwoll zu einer mächtigen Größe an. Wie der Rest seines Körpers war sein Penis glatt rasiert, selbst seine Beine hatte er vollständig von jeglicher Behaarung befreit und auch die Haut seines Schädels war vollkommen kahl. So war es einfacher, die Identität zu wechseln. Perücken in den verschiedensten Formen und Farben und Kontaktlinsen machten es möglich, dass er beinahe jede beliebige Gestalt annehmen konnte. Wenn es nötig war, konnte er sogar als Frau durchgehen. Im Moment jedoch war er Thomas Renner, der Anwalt einer Kanzlei, die vorzugsweise mit Erbrechtsfällen betraut wurde. Jedenfalls war er das für Stanley Douglas gewesen, jenen ahnungslosen Bankier, der vor etwas über einem Tag das Zeitliche gesegnet hatte. Renner schalt sich selbst, dass er hätte aufmerksamer sein müssen. So ein Flüchtigkeitsfehler hätte ihm nicht unterlaufen dürfen. Eigentlich war nicht geplant gewesen, Douglas zu töten. Aber nachdem dieser beinahe hinter sein Geheimnis gekommen war, hatte er keine andere Möglichkeit gehabt als ihn zu beseitigen.
    
    Der Tote bereitete ihm kein schlechtes Gewissen. Er war bloß ein Kollateralschaden. Unbedeutend. Und er war bei weitem nicht die einzige Person, die er getötet hatte. Im Grunde genommen konnte Renner sogar ziemlich stolz auf sein Werk sein. Wenn es eine Sache gab, die ...
    ... Renner wirklich gut konnte, dann war es töten.
    
    Renner erinnerte sich an jenen Tag zurück, der dazu geführt hatte, dass er heute dort war, wo er jetzt stand. Er dachte an seinen Vater zurück und an seine Mutter. Sein Vater war ein reicher Unternehmer gewesen, der sein Geld mit Immobilien und Ölgeschäften gemacht hatte. Bei einem Skiunfall in den Schweizer Alpen war er auf tragische Weise ums Leben gekommen und seine Mutter hatte alles geerbt, da war Thomas elf Jahre alt gewesen.
    
    Renners Mutter war keine liebevolle Frau gewesen. Sie hatte weder seinen Vater noch den gemeinsamen Sohn jemals wirklich geliebt. Das einzige, was ihr im Leben ernsthaft am Herzen gelegen hatte, war das Geld seines Vaters gewesen. Nach außen hin hatte sie sich stets als die bemühte und sorgenvolle Mutter gegeben. Eine Mutter, die es ihrem Filius an nichts mangeln ließ und ihm so viel Liebe zuteilwerden ließ wie man als Mutter nur geben konnte. Aber Liebe konnte nicht in Geldscheinen bemessen werden und tief in ihrem Inneren war Renners Mutter eine kaltherzige und egoistische Frau gewesen, die jede nur erdenkliche Möglichkeit dazu genutzt hatte, ihn zu demütigen, wenn niemand anderes hinsah. Genau wie ihre beste Freundin.
    
    Die beste Freundin seiner Mutter hatte Clarissa geheißen und als Jugendlicher hatte er sie vergöttert. Clarissa war weit über 50 gewesen und hatte trotz ihres fortgeschrittenen Alters mehr Sexappeal besessen als manche seiner Altersgenossinnen. Er erinnerte sich daran, wie er ...
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