Argonauta Kapitel 03-07
Datum: 02.04.2025,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... hatte Clarissa seiner Mutter brühwarm erzählt, wie sie deren Sohn am Nachmittag defloriert hatte und wie er grandios versagt hatte.
Noch heute hörte er, wie die beiden über ihn lästerten.
„Nach ein paar Sekunden war der Schlappschwanz schon fertig", hatte Clarissa gehöhnt.
„Etwas anderes hätte ich auch nicht erwartet", hatte seine Mutter geantwortet. „Genau wie sein Vater. Der war auch im Bett eine Niete."
„Den kleinen Stummelschwanz hat er dann wohl von ihm geerbt, was?"
„Na, denkst du etwa, dass er das von mir hat?"
„Stimmt. Aber jetzt mal ernsthaft, wie hast du es denn nur all die Jahre mit dem Vater deines Versager-Sohnes ausgehalten?"
„Man muss eben Opfer bringen, wenn man gut versorgt werden will. Und außerdem ... "
„Ja?"
„Wenn man daheim nichts Gescheites zu Essen bekommt, muss man sich eben außerhalb etwas gönnen."
„Du hast also mit anderen Männern gebumst?"
„Klar", hatte seine Mutter geantwortet. „Mein Mann mit seinem winzigen Pipimännchen hatte es doch sowieso nicht drauf. Am liebsten hab' ich es mir vom Tennislehrer besorgen lassen."
„Du bist unmöglich", hatte Clarissa geantwortet. „War es gut?"
„Und wie. Und weißt du was? Mein Mann hat es all die Jahre noch nicht mal gemerkt. Wie denn auch? Der Schlaffi hat ja nur gearbeitet."
Die beiden Frauen waren dermaßen in ihr Gespräch vertieft gewesen, dass sie gar nicht mitbekommen hatten, dass Thomas die zwei belauscht hatte. In diesem Augenblick war kalte Wut in ihm hoch ...
... gestiegen. Sein Vater hatte stets das Beste dafür gegeben, dass seine Frau in jedem nur erdenklichen Luxus leben konnte. Er hatte achtzig, neunzig Stunden pro Woche hart in seiner Firma gearbeitet. Hatte Weihnachtsfeste, Geburtstage und alle anderen wichtigen Feste versäumt und seine Mutter hatte es ihm gedankt, indem sie sich von anderen Kerlen hatte nageln lassen. Und nun hatte ausgerechnet diese abscheuliche Frau das gesamte Vermögen geerbt und gab es mit vollen Händen aus. Dazu war der verstorbene Schlappschwanz anscheinend gut genug gewesen. In diesem Augenblick empfand Thomas für seine Mutter und für ihre Freundin nichts als Abscheu und blanken Hass. Er wollte nicht mehr länger unter den Demütigungen und Schindereien dieser beiden Furien leiden müssen und begriff, dass er etwas tun musste. Er musste handeln, wenn er entkommen wollte. Genau in diesem Augenblick entschied Thomas, dass die beiden Frauen sterben mussten, wenn er endlich frei sein wollte.
Auf die erste Flasche Rotwein folgte bald schon eine zweite, dann eine dritte. Immer ausgelassener wurde der Abend und bald schon waren die beiden so betrunken, dass sie gar nicht mitbekamen, wie Thomas ihre Gläser heimlich mit Schlaftabletten versetzte. Benzodiazepine, die er in der Handtasche seiner Mutter gefunden hatte. Geeignet, um damit selbst einen ausgewachsenen Grizzlybären ins Koma zu versetzen. Dass der Wein plötzlich komisch schmeckte, bekamen die zwei Frauen gar nicht mit, so voll waren sie. Irgendwann schliefen die ...