1. Argonauta Kapitel 03-07


    Datum: 02.04.2025, Kategorien: Romane und Kurzromane,

    ... zu unterscheiden war. In den Rucksack hatte er die gestohlenen Unterlagen aus der Bank gepackt. Zuvor hatte er die dicke Mappe jedoch wasserdicht in einen stoßfesten Behälter gepackt, der genau in den Rucksack passte. Für den Fall der Fälle waren die Dokumente so gut geschützt. Anschließend hatte er sich auf den Weg gemacht und war nun dabei, so zu tun als wäre er ein ganz normaler Tourist, der einfach nur einen schönen Tag verbringen wollte.
    
    Renner ließ seinen Blick über die Häuser der Stadt schweifen, die ihm in sechzig Metern Höhe wie einem König zu Füßen lagen. Der breite Fluss durchschnitt die Stadt wie ein blaues Band in zwei Hälften. Überall durchbrachen die grünen Tupfen der zahlreichen Parks und Grünanlagen das langweilige Grau der Beton- und Stahleinöde. Aus der Ferne hörte Renner das typische Konzert des Straßenverkehrs, eine Kakophonie aus dröhnenden Motoren, quietschenden Bremsen, markerschütternden Alarmsignalen und wütendem Hupen. Renner dachte an die Kleine, die er vor wenigen Stunden im Bett gehabt hatte. Der Sex mit ihr war zwar nicht außergewöhnlich gewesen, aber doch recht passabel. Er würde sich am Abend ganz sicher ein weiteres Mädchen gönnen. Vielleicht auch eine reifere Dame, solange sie noch ansprechend aussah und überzeugende Attribute vorzuweisen hatte. Bei dem Gedanken, sich am Abend noch etwas Spaß zu gönnen, spürte Renner schon vorfreudige Erregung in sich aufsteigen und merkte, wie sein Glied in seiner Hose zu zucken begann. Er fühlte, wie ...
    ... Blut in die Schwellkörper gepumpt wurde und sein Penis sich allmählich aufzurichten versuchte.
    
    Noch nicht, ermahnte er sich selbst. Erst war noch ein Job zu erledigen.
    
    Just in diesem Augenblick piepste sein Handy. Ein billiges Wegwerfmodell ohne moderne GPS-Unterstützung und kaum zurückzuverfolgen. Sein Auftraggeber hatte eine SMS geschickt. Renner warf einen Blick auf das leuchtende Display und lächelte. Der Treffpunkt war nicht weit von hier. Er prägte sich für den Fall der Fälle den exakten Wortlaut der Nachricht ein. Dann ließ er das Mobiltelefon in eine Plastiktüte gleiten, legte sie auf den Boden und trat kräftig darauf, sodass das Gerät in tausende Einzelteile geschrottet wurde. Selbst die besten Kriminaltechniker würden mit diesem Puzzle nicht mehr viel anfangen können. Falls sie die Teile jemals finden würden. Denn sobald seine Kabine wieder unten angekommen und er ausgestiegen wäre, würde er die Überreste des ehemaligen Handys ohnehin den Fluten des Brisbane Rivers überlassen. Von seinem Auftraggeber würde er in wenigen Minuten sowieso ein neues Telefon erhalten. Ausschließlich für den Zweck, ihm Ort und Zeit des nächsten Treffens mitzuteilen.
    
    Nachdem die Kabine unten angekommen war und Renner wieder festen Boden unter seinen Füßen hatte, schlenderte er scheinbar ziellos zur Uferpromenade. Er tat so, als wolle er den Blick über den Fluss genießen und ließ dabei unauffällig den Beutel mit den Handyüberresten in die trägen Wassermassen fallen. Damit der Beutel ...
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