Argonauta Kapitel 03-07
Datum: 02.04.2025,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... vielbeschäftigt. Es gab noch viel zu erledigen, kurz vor der Abreise", sagte Julia abwehrend und ging einen Schritt zurück, um Distanz zwischen sich und Florian zu bringen.
„Du reist ab?", fragte Florian mit Bedauern in der Stimme.
„Ja. Und zwar schon bald."
„Schade. Ich hatte wirklich gehofft, dich noch ein wenig näher kennenlernen zu dürfen."
Was sollte Julia darauf schon erwidern? Merkte der Typ nicht, dass ihr die ganze Situation mehr als unangenehm war?
„Hör zu", sagte Julia sehr direkt, „das mit uns ... diese Nacht, die wir miteinander verbracht haben ... das war ein riesengroßer Fehler. Wir hätten das nicht tun dürfen. Lass es uns bei dieser einmaligen Sache belassen."
„So hat es sich aber nicht für mich angefühlt. Wir hatten doch ziemlich viel Spaß, oder nicht?"
„Darum geht es nicht!"
„Worum dann?" Florian reagierte eindeutig gereizt. Offenbar hatte Julia ihn gekränkt.
„Das geht dich nichts an", antwortete die rothaarige Biologin barsch.
„Da zu so einer Sache immer zwei gehören, finde ich, dass es mich sehr wohl etwas angeht."
„Verdammt, was willst du eigentlich von mir?"
„Eine Erklärung, weshalb du so plötzlich verschwunden bist", beharrte Florian. „Warum du einfach gegangen bist, ohne dich zu verabschieden."
„Was willst du von mir hören? Habe ich dich in deiner Männlichkeit verletzt, weil ich gegangen bin? Hätte ich bei dir bleiben und dir am Morgen sagen sollen, was für ein toller Stecher du doch bist? Ist es das, was du von ...
... mir willst?"
„So meinte ich das doch gar nicht. Ich fand die Nacht mit dir richtig schön. Das war nicht einfach Sex, sondern es hat mir wirklich was bedeutet.Du hast mir etwas bedeutet."
„Wir hatten gerade einmal eine Nacht miteinander! Und die bereue ich schon sehr."
Moment ... du hast einen anderen, stimmt's? Du hast einen Freund und hast ihn mit mir betrogen! Ist doch so, oder? Deshalb hast du dich aus dem Staub gemacht, aus Scham, weil du deinen Freund betrogen hast."
„Sag mal, spinnst du? Wie kommst du darauf, mir so etwas zu unterstellen?"
Florian deutete auf den Ring an Julias linker Hand. „Den hat dir dein Freund geschenkt, nicht wahr? Und mich hast du einfach für einen guten Fick missbraucht. Dein Stecher hat angefangen, dich zu langweilen und da dachtest du, du suchst dir ein bisschen Abwechslung, stimmt's? Was bist du nur für eine billige Schlampe?"
Jedes einzelne Wort Florians fühlte sich für Julia an wie tausende kleiner Nadelstiche, die man ihr siedend heiß in die Haut bohrte. Sie konnte nicht verhindern, dass sie anfing zu weinen. „Du hast doch keine Ahnung!", sagte Julia wütend. Sie drehte sich um zum Gehen. Nicht eine Sekunde wollte sie länger in Gegenwart mit dieser Person verbringen. „Warte!", rief Florian, der augenblicklich realisierte, was er gerade gesagt hatte. „Entschuldige, ich hätte das nicht sagen dürfen."
„Hast du aber, du Arsch!"
„Bitte, bleib stehen. Erklär's mir doch einfach!"
„Das geht dich einen Scheißdreck an, du ...