1. Argonauta Kapitel 03-07


    Datum: 02.04.2025, Kategorien: Romane und Kurzromane,

    ... ist sensationell. Also, wir hoffen das zumindest. Es ist das erste Mal, dass wir dieses Gerät mit auf die Reise nehmen, aber die BBC hat vor Kurzem ein ähnliches Modell in die Tiefsee geschickt und sozusagen live Bilder in gestochen scharfer Full-HD-Qualität an die heimischen Bildschirme gesendet."
    
    Fisher zeigte auf ein Schott am hinteren Teil des Hangars. „Von dort aus gelangt man zu den Laboren. Dort können wir Proben direkt untersuchen und Experimente machen oder wir bereiten Proben für die Untersuchung an Land vor. Aber jetzt zeige ich Ihnen erst einmal den gemütlichsten Teil unseres Schiffes. Folgen Sie mir."
    
    Die kleine Gruppe verließ den Hangar aus der gleichen Richtung, aus der sie gekommen war und betrat wieder das Arbeitsdeck. Fisher und der Skipper führten Julia nach steuerbord und gingen dann eine schmale Außentreppe aus rostfreiem Edelstahl ein Deck nach oben.
    
    Julia trottete erwartungsvoll hinter den beiden kräftigen Männern hinterher und sog all die ungewohnten und neuen Eindrücke in sich auf wie ein Schwamm das Wasser. Schließlich erreichte die kleine Gruppe das obere Deck. Fisher öffnete eine Tür und sagte einladend: „Hereinspaziert in die gute Stube."
    
    Julia fand sich in einem schmalen Gang wieder, gerade breit genug, dass Fisher und der breitschultrige Kapitän Hansen nicht die Wände berührten, der sich in einigen Metern Entfernung T-förmig nach rechts und links aufgabelte. Der Boden war mit einem karmesinroten Hochflorteppich belegt, der ihre ...
    ... Schritte dämpfte und Julia das Gefühl gab als würde sie auf Wolken tänzeln. Von der Decke strahlte ein behagliches, warm-weißes Licht ab und leuchtete den Weg hell aus. Beiderseits wurde der enge Flur von hölzernen Handläufen gesäumt, die mit glänzend polierten Messingarmaturen an der Wand befestigt waren und nur dort unterbrochen wurden, wo mit Kirscholz furnierte Türen in die Wand eingelassen waren. Alles in allem erinnerte die heimelige Atmosphäre eher an den Gang eines Hotels. Julia betrachtete die Umgebung mit Staunen. Alles hätte sie an Bord eines Schiffes erwartet und doch hätte sie nie im Leben erwartet, einen derartigen Anblick geboten zu bekommen. Einmal mehr fühlte Julia sich als habe man sie soeben in eine andere Welt katapultiert.
    
    „Ich glaube, ich bin nicht mehr in Kansas", flüsterte sie leise, kaum hörbar.
    
    „Wie bitte?", fragte Fisher.
    
    Julia grinste. „Der Zauberer von Oz." Sie spielte damit auf eben jene Szene des Kinderbuchklassikers von Baum an, in der die junge Dorothy zusammen mit ihrem Hund Toto von einem Wirbelsturm in das sagenhafte Zauberland verrückt wird. „Ich meine, ich hätte erwartet, dass es auf einem Schiff weniger edel zugeht."
    
    „Hier sind die Kabinen für die Wissenschaftler", sagte Fisher, „und uns ist sehr daran gelegen, dass sich jeder an Bord schnell heimisch fühlt."
    
    „Die Mannschaft schläft ein Deck weiter oben", fügte Hansen hinzu. Knurrend ergänzte er: „Allerdings sind unsere Quartiere nicht so feudal."
    
    „Wir haben hier vorwiegend ...
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