1. Thao II - Teil 05


    Datum: 28.05.2019, Kategorien: BDSM

    ... wollte.
    
    Dennoch, Herbstlein ging ihr aus dem Weg und schien sich nicht auf das gegebene Versprechen verlassen zu wollen. Thao ärgerte sich sehr darüber, aber was sollte sie machen? Wenn sich die Kollegin an das Scheusal verkaufen wollte, dann sollte sie das tun.
    
    Thao ärgerte sich mal wieder über sich selbst. Wie konnte sie dieser Frau Vorwürfe machen? Wer weiß, wie sie als Mutter reagieren würde.
    
    „Herr Erlenberg erwartet sie schon, Frau Nguyen."
    
    Die hübsche Vorzimmerdame, nickte ihr freundlich zu. Wahrscheinlich war auch sie schon ihrem Chef „zu Diensten" gewesen.
    
    Thao klopfte nicht an, öffnete einfach die Bürotür des Kämmerers und winkte ihm lässig zu, während er sie überrascht von seinem Schreibtisch aus musterte.
    
    „Haben sie noch nie etwas vom Klopfen gehört?"
    
    Thao hob die Achseln.
    
    „Man hat mir gesagt, dass sie mich erwarten, warum hätte ich also Klopfen sollen?"
    
    Erlenberg lehnte sich zurück und deutete auf einen der Bürostühle vor seinem Tisch.
    
    „Nehmen sie bitte Platz, Frau Nguyen."
    
    Thao ließ sich auf den Stuhl nieder und blickte herablassend zu Erlenberg rüber. Feindseligkeit stand ihr ins Gesicht geschrieben, sie gab sich gar keine Mühe, diese vor ihm zu verstecken. Er sollte ihr einfach seine Sprüche drücken, damit sie möglichst schnell wieder gehen konnte.
    
    „Frau Nguyen, ich weiß, dass ich von ihnen nicht gerade viel Sympathie ernte, aber sie tun mir Unrecht. Ich versuche, genauso wie sie, meinen Job bestmöglich zu erledigen und ...
    ... werde mich da ganz sicher nicht von persönlichen Eindrücken leiten lassen."
    
    Persönliche Eindrücke? Er meint wahrscheinlich vaginale. Thao musste grinsen bei diesem Gedanken.
    
    „Ich habe mich bei ihren Kollegen erkundigt, sowohl in den sozialen Diensten, als auch bei der Polizei, sowie den Rettungskräften. Sie waren alle voll des Lobes, auch wenn einige sich darüber sorgten, dass sie die Schicksale dort draußen auf der Straße zu persönlich nehmen. Auch ihre Berichterstattung, sowie die Einschätzungen zu den einzelnen Falllagen sind fundiert und äußerst ergiebig vom Informationsgehalt her, auch hier kann ich nichts finden, worüber ich Kritik äußern möchte."
    
    Thao wartete auf das Aber. Früher oder später würde es kommen müssen.
    
    „Außerdem hat sich es Herr Behring nicht nehmen lassen, über meinen Kopf hinweg, für sie zu intervenieren, doch wird das auf ihre Zukunft in unserer Behörde keinen Einfluss haben, da meine Arme deutlich weiter reichen, als die seinen."
    
    Er schmunzelte und ließ, den Denker dabei mimend, die Hände unterhalb seines Mund ineinandergreifen.
    
    „Zumal es da etwas gibt, was ich keinesfalls gutheißen kann."
    
    Thao rührte sich nicht. Sie würde ihm auf keinen Fall Genugtuung schenken, indem sie sich vor ihm angreifbar oder sogar verletzlich zeigte. Sie hielt ihren Blick auf ihn gerichtet, in Erwartung des Unvermeidlichen. Erlenberg hätte, ohne Munition zum Schießen, sie niemals zu sich eingeladen.
    
    „Sie scheinen sich für Kunst zu interessieren, kann das ...