1. Lisa, Fluch oder Segen


    Datum: 28.05.2019, Kategorien: 1 auf 1,

    ... wurde sie von mir wegkatapultiert und ich stand auf einmal alleine da. Ich brauchte einige Sekunden, bis ich es begriff. Sofort zog ich meine Hose hoch, hoffte, dass es keiner mitbekommen hatte.
    
    Ich musste noch eine ganze Weile im Wasser stehen bleiben, um mich erneut abzukühlen. Meine innere Hitze hätte man mir sofort angesehen, wenn sich aus dem Wasser gekommen wäre.
    
    Als ich zu unserem Platz zurückkam, lag Lisa auf ihrer Seite und tat, als wenn nichts gewesen wäre. Sie hatte sich etwas zu trinken genommen und nuckelte an einem Strohhalm.
    
    "Was meinst du, wann wollen wir fahren?", meinte sie zu mir, als ich mich hingesetzt hatte. Nichts wies daraufhin, was sie mir gerade gesagt hatte.
    
    "Bald!", antwortete ich ihr einsilbig. Es sah aus, als wenn der Tag gekommen war, den ich gefürchtet hatte, der Tag den ich niemals wahr haben wollte. Noch hatte ich eine letzte Chance dagegen anzugehen. Ich befürchtete, dass ich keine Kraft dafür haben würde. Wir waren schon viel zu weit gegangen. Die Überlegungen der letzten Tage und Wochen waren sinnlos gewesen. Das musste ich mir jetzt eingestehen. Aus der Geschichte kam ich nicht mehr heraus.
    
    Zehn Minuten später setzte ich mich auf und zog mich langsam und zugleich wortlos an. Lisa tat es mir gleich. Wir packen unsere Sachen ein, obwohl es noch früh war. Die Sonne stand noch hoch am Himmel und die meisten anderen Gäste würden noch lange bleiben. Auch der Abend versprach noch, gut zu werden. Die Temperaturen waren ...
    ... angenehm.
    
    Kapitel 15
    
    Die Fahrt nach Hause war wortlos. Wir schwiegen, hingen unseren Gedanken nach, die sich sicher ähnelten. Als Zuhause die Tür hinter mir ins Schloss fiel, fühlte es sich endgültig an. Ich kam mir gefangen vor, obwohl Tausende gerne an meiner Stelle gewesen wären. Trotzdem war es ein seltsames, hilfloses Gefühl.
    
    Lisa stand vor mir, ließ die Sachen, die sie getragen hatte, einfach fallen und rannte ins Haus, noch während ich alles verstaute, kam sie zurück, hielt das verdammte Buch in der Hand und ging damit in die Küche.
    
    Auch wenn es unausweichlich war, verstaute ich erst einmal die Sachen, soweit es ging, erst dann betrat ich die Küche.
    
    Das Buch lang aufgeschlagen auf Lisas Beinen und sie sah hinein. Dann griff sie nach einer Seite und riss sie heraus.
    
    "Brauchen wir nicht mehr!", kam von ihr und schon hatte sie die nächste Seite zwischen den Fingern.
    
    "Brauchen wir auch nicht mehr!", sagte sie und ließ auch diese Seite unter den Tisch fallen. Dies wiederholte sich mehrfach. Irgendwann stoppte sie, sah auf, starrte mir in die Augen und hob das Buch hoch. Sie drehte es zugeschlagen in meine Richtung und öffnete es langsam.
    
    Ich hatte gewünscht nicht zu sehen, was auf dem Bild dargestellt war, aber meine Hoffnung zerplatzte innerhalb weniger Augenblicke. Das Bild war eindeutig, zeigte eine Frau und einem Mann in eindeutiger Position. Als ich es erblickte, ließ Lisa es mich nur kurz sehen, dann blätterte sie auf die nächste Seite, die ebenfalls die ...
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