1. Drei neue Wege zum Glück 04


    Datum: 08.04.2025, Kategorien: Nicht festgelegt,

    ... Wir nehmen Vaters altes Tonbandgerät, und machen ein Endlosband mit nur einem Bass-Anschlag drauf. Das macht sie total fertig, wenn sie immer nur dieses eine 'Bumm Bumm' hört."
    
    Gesagt, getan. Erst haben Wir das Haus systematisch abgekapselt, so dass Michaela nur der Weg aus einem Fenster blieb, und sie ohne Geld gehen musste. Da sie nicht viele Freunde hatte, und die paar sich auch zumeist im Urlaub befanden, und die restlichen zu weit weg wohnten, war dies hoffentlich auch keine Alternative für sie.
    
    Danach kümmerten wir uns um Michaela selbst: wir schlossen ihre Tür ab, nahmen ihr den Strom, und dröhnten ihre Ohren mit einem Nervtötenden Dauerbass zu. Danach kamen wir noch auf die Idee, ihr Fenster mit einem großen Schwarzen Leintuch zu verhängen, das wir im Keller fanden.
    
    Wir befestigten es an der Dachrinne, wodurch es einen guten Meter von der Hauswand weg war.
    
    Es war zwar zu weit weg, um kein Licht mehr in ihr Zimmer zu lassen, jedoch war es nun dunkel genug, dass sie nicht mal ein Buch lesen oder etwas anderes machen konnte, außer dem ewigen 'Bumm Bumm' zu lauschen.
    
    Anfangs schrie sie heftig, als sie ihre ausweglose Situation feststellte. Sie war richtig wütend, ja sogar zornig. Doch mit der Zeit ließ ihre Energie nach, und wir hörten nur noch wenig aus ihrem Zimmer.
    
    Gegen Nachmittag war es still geworden. Doch wir wollten sie noch etwas schmoren lassen. Erst zum Abendbrot wollten wir nachsehen, wie es ihr geht.
    
    Inzwischen hatte sie 24 Stunden nichts ...
    ... mehr gegessen, und 12 Stunden davon konnte sie nichts weiter tun, als dem Tonband zuzuhören. Wir dachten, sie wäre soweit, endlich unsere Bedingungen zu akzeptieren. Also gingen wir nach oben, um mit ihr zu sprechen. Wir schalteten das Tonbandgerät vor ihrer Tür ab, und horchten. Ein leises Wimmern drang durch die Tür.
    
    Wir riefen hinein:
    
    Sandra: „Na, was ist? Wirst du uns jetzt gehorchen?"
    
    Keine Antwort, nur wimmern.
    
    Sandra: „OK, wenn du mir nicht antworten willst, gehen wir Abendessen und lassen das Tonband weiterlaufen! Bis später!"
    
    Michaela: „NEIN! BITTE NICHT!"
    
    Sandra: „Also willst du uns gehorchen?"
    
    Michaela: „Ja." sie wurde wieder leise.
    
    Sandra: „Wenn du uns gehorchen willst, sag: 'Ich will einen Schwanz in meinem Fickloch haben!'"
    
    Michaela: „Ich.....will...einen Schwanz.....in meinem......Fickloch haben!" schluchzte sie.
    
    Sandra: „Ich kann dich nicht hören!" sagte sie fast schon melodisch.
    
    Michaela: „ICH WILL EINEN SCHWANZ IN MEINEM FICKLOCH HABEN!!!" schrie sie plötzlich.
    
    Sandra: „Na also, geht doch!"
    
    Als wir die Tür öffneten, bot sich ein erschreckendes aber beabsichtigtes Bild: ihr sonst so aufgeräumtes Zimmer war wie wild durcheinander gewirbelt. Überall lagen Papierfetzen und Stifte auf dem Boden. Ein kleines Kissen mit Schaumstofffüllung hatte sie förmlich zerfetzt, um sich offenbar etwas davon in die Ohren zu stopfen. Doch das Tonbandgerät war zu laut. In ihrer Wut zerriss sie sogar einige Poster, die an ihrer Wand klebten. ...
«1...345...12»