1. Eine emotionale Affäre


    Datum: 23.04.2025, Kategorien: Hausfrauen

    ... Abschluss eines Vertrages in dem angedeuteten Volumen, einen Bonus in Höhe von mindestens dreihunderttausend Euro. Ob es darüber hinaus noch zu einer Beförderung kommen würde, läge allerdings nicht in seiner Macht. Dies müsste der Aufsichtsrat entscheiden. Er aber würde einen solchen Vorgang positiv begleiten.
    
    Als Renate das Büro ihres Chefs verließ, war sie sehr erfreut, aber auch ein wenig erstaunt. Die barsche Reaktion ihres Vorgesetzten zu den Reisekosten, die die andere Firma übernehmen wollte, hatte sie doch ein wenig überrascht. Glaubte er wirklich, dass sie mit der Zurverfügungstellung eines noblen Hotelzimmers geködert werden könne? Meinte er, dass sein Vorstandskollege auf der „anderen Seite des Tisches" damit ein bestimmtes Ergebnis erzielen wolle? Das war doch an den Haaren herbeigezogen. Renate beruhigte sich selbst mit dem Eingeständnis, dass dies ihr Chef nicht gesagt hatte und sie vielleicht ein wenig zu viel in seine Äußerungen hineininterpretieren würde. Kurz vor Dienstschluss bekam sie dann ihre genehmigten Reiseanträge mit den Flugzeiten und den Hotelreservierungen bis Mitte August von der Personalabteilung zugestellt.
    
    Sie rief daraufhin sofort Karl an, um ihm mitzuteilen, dass sie am kommenden Mittwoch um 8 Uhr 45 in Frankfurt landen und dass sie dann ein Taxi nehmen würde, um zu ihm ins Büro zu kommen. Karl widersprach dem und teilte ihr mit, dass er sie natürlich vom Flughafen mit seinem Wagen abholen würde und sie anschließend sofort einige ...
    ... ihrer Kliniken abfahren würden, um ihr vor Ort zu zeigen, welche Beschaffungs-, Integrations- und Schulungsmaßnahmen Gegenstand des Vertrages sein sollten. Anschließend bat er sie, dass sie zukünftig über die Bildtelefonfunktion von WhatsApp miteinander kommunizieren. Telefonate, bei denen er sie sehen könnte, würden seinen Tag nur verbessern. Renate lachte daraufhin und meinte nur: „Jawoll, mon commandant. Ich lege jetzt auf, aber nur, um dich sofort zurückzurufen." Und das tat sie dann auch.
    
    Nachdem sie das Telefonat beendet hatten, lehnte sie sich glückselig in ihrem Sessel zurück. Sie hatte während des Telefonats einen Screenshot von Karls Gesicht gemacht. Sie rief das Foto auf. Minutenlang schaute sie sich das Foto an, bis ihr schlagartig auffiel, dass sie sich den ganzen Tag noch nicht bei ihrem Mann zurückgemeldet hatte, genauso wenig, wie sie ihn gestern angerufen hatte. Sie gestand sich ein, dass sie ihn ganz einfach vergessen hatte. Ihr wurde schlecht. Sie war nur einen Tag von ihrem Mann getrennt und hatte ihn schon vergessen. Lag das an dem potenziellen Großauftrag, oder lag das daran, dass sie die Gespräche mit Karl genossen hatte. Sie fühlte sich schuldig, verstand allerdings nicht, wessen sie schuldig sein sollte. Schließlich hatte sie mit Karl keinerlei körperlichen Kontakt, bis auf die Umarmung zum Abschied. Und das kann man ja wohl nicht als fremdgehen interpretieren. Je länger sie darüber nachdachte, umso mehr ärgerte sie sich über ihren Mann. Er hätte ja ...
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