1. Eine emotionale Affäre


    Datum: 23.04.2025, Kategorien: Hausfrauen

    ... Hause bin, um den Haushalt zu schmeißen und dein Lieblingsgericht zu kochen. Ich bin glücklich, dich umarmen und küssen zu dürfen, wenn du von deinen Dienstreisen spät abends zurückkommst. Ich habe kein Interesse daran, durch die Weltgeschichte reisen zu müssen, um irgendwelche Großkunden und deren Vorstände zu hofieren. Ich kümmere mich um meine Karriere, wenn du deine reduzierst, um unser gemeinsames Leben am Laufen zu halten. Wir brauchen nicht mehr Geld, wir brauchen mehr ‚wir'. Mehr habe ich dazu nicht zu sagen."
    
    Renate sah, wie eine Träne Bernds Auge verließ, um langsam an seinem Gesicht herunter zu laufen. Bernd stand auf, zog sich seine Jacke an, nahm seinen Hausschlüssel und seine Geldbörse an sich und ging zur Haustür. Als er sie öffnete, drehte er sich noch einmal zu seiner Frau um und meinte leise: „Du brauchst nicht auf mich zu warten, ich kann dir nicht sagen, wann ich nach Hause kommen werde." Dann dreht er sich um und schloss die Tür hinter sich.
    
    Renate saß wie versteinert vor ihrem Essen. Ihr war der Appetit vergangen. Wie eine uralte, gebrochene Frau stand sie langsam auf und ging ins Umkleidezimmer. Sie holte die Dessous aus dem Kleiderschrank, die sie heute Abend für ihren Mann tragen wollte. Sie rieb den zarten Stoff zwischen Zeigefinger und Daumen. Sie erinnerte sich an ihr Liebesspiel mit Bernd. Wie glücklich waren sie doch gewesen. Was ist mit ihr passiert? Bernd scheint doch immer noch der Gleiche zu sein. Er gibt sich wirklich Mühe, ihr zu ...
    ... beweisen, wie sehr er sie liebt. Also muss sie es sein, die ihre Beziehung gefährdet. Sie musste mit jemandem darüber reden, eine neutrale Meinung einholen. Sie holte ihr Smartphone, startete WhatsApp und rief, ohne zu überlegen, ob sie vielleicht eine ihrer Freundinnen statt Karl anrufen sollte, Karls Mobilfunknummer auf. Sie hörte den Anrufton fast fünfzehn Mal, bis endlich ihr Anruf entgegengenommen wurde. Dann schaltete sie auf die Bildfunktion um und sah in Karls leuchtende Augen. Karl erkannte sofort, dass mit Renate etwas nicht stimmte. Besorgt wollte er wissen, ob es einen Vorfall mit ihrem Mann gegeben hätte und ob sie darüber reden möchte.
    
    Natürlich wollte sie reden und sie redete und weinte und redete und weinte. Karl hörte zu und ließ an den geeigneten Stellen einfließen, dass Bernd überreagiert hätte, dass es nicht ihre Schuld wäre und Bernd sich bald bei ihr entschuldigen würde und dass ihr Ehemann sie eigentlich nicht verdient hätte. Er fragte sie, ob sie glauben würde, dass sie, nachdem was Bernd über Karriere gesagt hätte, sie immer noch eine Partnerschaft auf Augenhöhe hätten. Natürlich bestätigte sie dies, aber die Saat des Zweifels war in ihr gelegt.
    
    Sie telefonierten fast zwei Stunden miteinander. Karl bedankte sich, dass sie ihn angerufen hatte und nicht irgendjemand anderen. Dies würde ihre Freundschaft nur stärken. Renate bestätigte, dass sie sich gefreut hätte, sich nach diesem unschönen Streit mit ihrem Mann ihm anzuvertrauen. Sie bekräftigte, wie ...
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