1. Die Erbschaft


    Datum: 24.04.2025, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    ... ungewöhnlich lange sie heute gebraucht hat. Aber es hat ihr gut getan und sie fühlte sich wohl. Die Nervosität, die sie den ganzen Tag gespürt hatte, war fast weg.
    
    Kaum war sie fertig, klingelte es und Wilhelm stand in der Tür. Seit ihrer letzten und etwas ungewöhnlichen Verabschiedung hatten sie sich nicht mehr gesehen. Wieder konnte es Wilhelm nicht lassen, ihr einen großen Blumenstrauß mitzubringen. Sandra hat sich schon abgewöhnt, dagegen zu protestieren. Es hätte keinen Sinn gehabt.
    
    Kaum saßen sie sich in ihrem kleinen Wohnzimmer gegenüber und hatten den ersten Schluck getrunken, kam Sandra sofort zur Sache.
    
    „Bist du zu einem Ergebnis gekommen? Weißt du jetzt, was alles passiert ist?" wollte sie wissen.
    
    „Ja. Aber mal langsam. Erst einmal trinken wir noch etwas. Du siehst übrigens wieder bezaubernd aus, Sandra. Wenn ich etwas jünger wäre..."
    
    „Lass das, Wilhelm. Trotzdem danke für das Kompliment. Dazu sind wir aber heute nicht hier."
    
    „Also gut. Für mich gibt es keine Unklarheiten mehr. Ein paar Kleinigkeiten vielleicht noch, die aber nicht so wichtig sind."
    
    „Dann erzähl mal. Du warst wieder so lange weg. Ich kann es kaum erwarten, endlich alles zu erfahren."
    
    „Das wird aber wieder nicht so sehr erfreulich sein. Bis auf eine Ausnahme. Aber davon zum Schluss."
    
    Nach einer längeren Pause, in der Sandra Wilhelm, der mit geschlossenen Augen in seinem Sessel saß, ansah, sammelte sich Wilhelm. Wo sollte er anfangen? Was war jetzt das Wichtigste? Endlich ...
    ... richtete er sich auf und sah Sandra an.
    
    „Mit deiner allerersten Vermutung hattest du Recht. Du bist wirklich adoptiert worden. Es war, wie du dir denken kannst, nicht ganz einfach, den tatsächlichen Beweis zu erbringen. Ich berichte mal der Reihe nach, was passiert ist. Du kannst mich jederzeit unterbrechen oder dir auch alles erst einmal anhören. Der Einfachheit halber spreche ich weiter von den Leuten, die dich adoptiert haben und bei denen du aufgewachsen bist, als von deinen Eltern, auch wenn es mir selber, nach allem, was ich erfahren habe, schwer fällt, sie so zu bezeichnen. Dass dein Adoptivvater höherer Stasioffizier gewesen ist, weißt du schon. In dieser Eigenschaft hat er diese so genannte staatsgefährdende Gruppe beobachten und observieren lassen. Das gipfelte in einem Prozess und einer langjährigen Haftstrafe für die Beteiligten. Das Paar um das es hauptsächlich ging, hießen Constanze und Rolf. Beide wurden zu zehn Jahren Haft verurteilt. Übrigens waren sie nicht verheiratet. Schon in der Untersuchungshaft bemerkte Constanze, dass sie schwanger ist. Trotz ihrer Schwangerschaft musste sie die Haft antreten. Von Rolf, dem Vater des Kindes, wurde sie sofort nach dem Prozess getrennt. Entbunden hat Constanze im Haftkrankenhaus unter strengster Geheimhaltung. Schon als die Schwangerschaft sichtbar geworden ist, wurde sie von den anderen Häftlingen separiert. Das, was jetzt folgt, ist ein Verbrechen, dass bis heute ungesühnt ist. Sofort nach der Entbindung, die unter ...
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