Die Erbschaft
Datum: 24.04.2025,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
... Bett gemütlich gemacht hat. Hierhin hatte sie sich immer zurückgezogen, wenn sie ihre Eltern nicht mehr ertragen hat. Nichts außer ihrem Bett war noch da. Ausgerechnet auf dieses Bett, in dem alles passiert war, setzte sie sich jetzt, schlug die Hände vor ihr Gesicht und schloss die Augen. Sofort war wieder alles da, was vor dreizehn Jahren hier passiert ist. Wie lange hat sie gebraucht, um das zu verdrängen und wie oft hat sie trotzdem noch daran denken müssen. Sie war noch ein Kind, ein unschuldiges kleines Mädchen gewesen, als sie die schrecklichste Nacht ihres Lebens erleben musste.
Jetzt sind ihre Eltern endlich tot. Es hat sie erwischt und Sandra kann sich einer gewissen Befriedigung nicht erwehren. Am liebsten hätte sie das ganze Haus mit Benzin übergossen und angezündet.
Als sie sich wieder einigermaßen gefasst hat, begann sie, das Haus systematisch zu durchsuchen. Bei der ersten Übersicht fand sie nichts, was sie interessierte oder was für sie irgendwie hätte interessant sein können. Nichts deutete darauf hin, dass hier auch einmal ein Mädchen gewohnt hat. Aber das glaubte Sandra nicht. Es musste etwas geben, was an diese Zeit erinnerte. Während sie bisher völlig ziellos durch das Haus gegangen war, mal hier ein Schreibtischschubfach, mal da eine Schranktür aufgemacht hat, beschloss sie, ganz systematisch vorzugehen. Zimmer für Zimmer, Schrank für Schrank, Schubfach für Schubfach.
Beginnend mit dem Schlafzimmer räumte sie alles aus. Mit der Zeit verschwand ...
... auch das Gefühl, in fremden Sachen zu wühlen, obwohl alles fremd und anonym war. Es war ihr egal. Es waren nicht ihre Sachen. Sie hatte keinerlei Beziehung zu ihnen und sie konnte völlig emotionslos sein. Den Inhalt der Schränke warf sie achtlos auf einen großen Haufen auf den Fußboden. Mögen sich andere darum kümmern, was daraus wird. Außer einigen abgetragenen Sachen fand sie nichts. Kaum waren Kleider oder Anzüge dabei, die etwas neuer aussahen. Auch hier hatte sie das Gefühl, dass alles achtlos und schmuddelig ist. Nichts deutet auch nur im Mindesten auf guten Geschmack hin. Sandra fühlte sich angewidert, in diesen Sachen wühlen zu müssen. Doch sie hatte sich dazu entschlossen und musste es jetzt durchziehen.
Im Wohnzimmer sah es nicht besser aus. Alte, verbrauchte und billige Möbel, eine verschlissene Couchgarnitur. Alles Jahre und Jahrzehnte alt und aus einer längst vergangenen Zeit. Nie war ihr das als Mädchen aufgefallen. Alles war verstaubt und abgewohnt. Auch hier räumte sie systematisch Schrank für Schrank aus. Bald türmten sich Geschirr, Gläser, Besteck und sonstiger uninteressanter Krimskrams auf dem Fußboden. Auch hier fand sie nichts Persönliches, was sie interessieren könnte. Nicht einmal ein Fotoalbum entdeckte sie. Es war, als hätte hier eine völlig anonyme Familie ohne jede Vergangenheit gewohnt. Und genau das war es, was sie letztlich reizte. Irgendetwas musste zu finden sein. Irgendetwas musste es geben, das Auskunft über diese beiden Leute gab, die ...