1. Das zweite Leben der Inge 18


    Datum: 31.05.2019, Kategorien: BDSM

    ... mit Mühe konnte sie zum Kopfende robben und das Bein strecken, das mit dem Fuß in der Mauernische gefangen war. Noch einmal verhärteten sich die Muskeln und sie hielt die Luft an. Dann war der Angriff vorüber.
    
    Eine halbe Stunde lag die Zofe auf dem Rücken und wartete, bis ihr Körper sich erholte. Draußen war inzwischen schwarze Nacht. Einzelne Wolkenzipfel warfen das orange Licht der Stadt zurück. Ein Lichtschalter war für die Gefangene nicht erreichbar. So tastete sie im Dunkeln nach dem Nachttopf, stellte ihn ins Bett und setzte sich mit äußerster Vorsicht darauf. Sie versuchte, wie ein Mann die Tropfen von den Lippen abzuschütteln. Die Rolle Toilettenpapier, die sie stets in der Nähe des Nachttopfs hatte, war außer Reichweite. Den Rest wischte sie mit den Fingern ab und verrieb ihn auf den Brüsten.
    
    Vorsichtig schob sie den gefüllten Topf aus dem Bett. Dann kroch sie unter die Decke. Mit gelegentlichen Schüttelübungen versuchte sie einem neuen Krampf vorzubeugen. Es fiel ihr ein, wonach ihr Kissen so seltsam roch. Es roch nach dem eigenen Fuß. Der Geruch war anders als der säuerliche Geruch von den Füßen der gnädigen Frau, der ihr sonst beim Einschlafen im Gesicht und in den Haaren klebte und ihr den Schlaf raubte.
    
    Warum eigentlich hatte die gnädige Frau vorhin den Rohrstock geholt? Sie verdrängte den Gedanken wieder. Aber wie sollte sie morgens noch vor den Herrschaften aufstehen und das Frühstück machen, wenn sie angekettet war? Nach einigem Hin-und-her ...
    ... gedachte sie, in der Früh an die Wand zu klopfen, um losgemacht zu werden. Dann stellte sie den Wecker, der neben der Matratze auf dem Boden stand, legte sich hin und schlief in Kürze ein.
    
    Im Schlaf spürte sie, wie an ihrem empfindlichen Bein gerüttelt wurde. Sie blinzelte und sah im Lichtschein der Flurbeleuchtung die Silhouette der gnädigen Frau über ihr Bett gebeugt. Fremde Hände zerrten an ihrem Fuß und schließlich sprang die Kette auf. Als die Kettenglieder sich vom Bein lösten, durchfuhr ein Schmerz die gedrückten Stellen. Die schemenhafte Gestalt verschwand und es wurde wieder dunkel.
    
    * * *
    
    Beim Ausladen der neuen Lieferung aus den Rollcontainern arbeiteten Inge und Sandra schweigend nebeneinander her. Sandra war neugierig wie ein Äffchen, mehr über das geheimnisvolle Leben der Kollegin zu erfahren. Wie konnte sie es nur anfangen, Inge erneut zum Sprechen zu bringen? Inge mied auffallend ihre Blicke. Sicher war sie beschämt über ihre Beichte. Jedes falsche Wort konnte Inges Vertrauen beschädigen.
    
    „Gibst du mir bitte den Auszeichner?"
    
    Inge reichte das Gerät wortlos hinüber. Dann bückte sie sich und befühlte ihren Knöchel.
    
    „Na, hast du auch schmerzende Füße vom vielen Stehen?", wollte Sandra wissen.
    
    Inge massierte ihre Wade und schüttelte gleichzeitig den Kopf.
    
    „Hat dir deine Herrin wieder den Popo vollgehauen?" Sandra konnte sich ein Kichern nicht verkneifen.
    
    „Die 'gnädige Frau'", entgegnete Inge und arbeitete weiter.
    
    Sandra spürte, dass ihr ...
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