Die Babysitterin
Datum: 13.05.2025,
Kategorien:
Romantisch
... es wirklich wollte. Die Antwort kam schnell. Mein Arm holte aus und haute ihr kraftvoll einmal auf die eine, dann auf die andere Backe. Mehr nicht, das war's. Sie zuckte leicht zusammen, erhob sich dann wieder. Sie blickte mich an und biss auf ihre Unterlippe. Sie schien irgendwie erleichtert zu sein.
"Ab jetzt komme ich wieder pünktlich!", erklärte sie leise, schnappte ihre Sachen und verließ eilig das Haus.
Ich war perplex. Was war passiert? War das ein Vorspiel? Meine Gedanken drehten sich im Kreis. Ich musste zuerst zwei Gläser Wein trinken, um mich einigermaßen beruhigen zu können.
*~*~*~*~*
Ganz nah
Die nächsten Male kam Lene so pünktlich wie früher. Über die Disziplinierung wurde kein Wort verloren, wir beide taten so, als wäre nichts geschehen. Eine kleine Änderung gab es trotzdem: Abends, wenn ich meine Tochter "übernahm", plauderten wir immer öfter. Es waren keine vertraulichen Gespräche, sondern angenehmer, unverbindlicher Small Talk, bei dem ich feststellen musste, dass Lene teilweise viel erwachsener wirkte als ihre Altersgenossen. Annäherungsversuche gab es keine mehr und doch hatte ich immer wieder das Gefühl, dass etwas im Hintergrund am Brodeln war. Ich war mir sicher, dass es keineswegs damit getan war, dass sie einmal provozierte, sich auf den Hintern schlagen ließ und schließlich zum Alltag zurückkehrte.
Zwei Wochen später sollte ich recht behalten. Es war mein Geburtstag. Als ein quasi alleinerziehender Vater war nicht an eine große ...
... Party zu denken, nicht als ob ich großartig den Drang verspürt hätte, mich feiern zu lassen. Ich versuchte sogar, jenen Tag so gut wie möglich im Hintergrund zu behalten. Ich ging zur Arbeit wie immer (es war ein Deployment-Abend), wo ich auch beglückwünscht wurde, genauso wie am Telefon von Freunden und Verwandten. Das war es dann auch. Den darauffolgenden Tag nahm ich mir frei, um zu faulenzen und zu lesen. Damit wollte ich mich beschenken. Ich rechnete aber nicht mit Lene.
Ich kam gegen 23 Uhr zu Hause an. Sie erschien nicht wie gewohnt, was nicht weiter verwunderlich war, denn manchmal las sie noch ein Kapitel in einem Buch fertig oder ähnliches. Daher schaute ich nach Johanna, bog dann ins Bad ab, zog mich um, wusch mein Gesicht und ging dann erst wieder hinunter. Küche, Essbereich und Wohnzimmer waren ein riesiger Raum mit zwei Türen zum Flur. Ich nahm jene, die direkt zur Küche führte. Nur das kleine Licht über dem Herd leuchtete, ansonsten war es dunkel. Ich trank ein Glas Wasser und sah nur, wie eine Gestalt näher kam. Sie hielt eine kleine Schüssel in der Hand.
"Happy birthday to you, happy birthday to you, happy birthday, lieber Toni, happy birthday to you."
Ich hörte sie nicht zum ersten Mal singen, mit Johanna stimmten sie öfters auf ein Lied ein. Doch Lenes Stimme war in diesem Fall nicht zu vergleichen. Zart, fast flüsternd und.... sehr verführerisch. Dabei blickte sie mir tief und aufrichtig in die Augen.
"Alles Gute zum Geburtstag!", sagte sie und ...