Die Augen der Medusa
Datum: 17.06.2025,
Kategorien:
Sonstige,
... mehr, sonst werden wir ewig damit verbringen!"
Ich nickte zur Bestätigung, auch wenn ich es nicht glauben konnte. Dafür fuhr Ara fort.
"Also, dieser König Agenor heiratete eine Frau Namens Telephassa und sie bekamen einen Sohn der Kadmos hieß. Er war König von Theben. Den Namen solltest du wiederum kennen. Aber halten wir uns nicht lange damit auf. Dessen Sohn wiederum war Polydoros und um es kürzer zu machen dessen Sohn Labdakos. Du musst es dir nicht merken, nur soweit, dass es immer Söhne waren.
Dieser wiederum war der Vater von Laios. Hier wird es für dich interessant.
Dieser König Laios war der Ehemann von Iokaste. Vielleicht sagt dir der Name was?"
Ich kramte tief in meinem Gedächtnis, kannte den Namen irgendwoher, konnte ihn aber nicht einordnen. Ara lächelte umso breiter, als sie bemerkte, dass ich nicht darauf kam.
"Also, Laios, ebenfalls König von Theben zeugte mit seiner Frau Iokaste unter anderem einen Sohn Namens Ödipus. Der sollte geläufig sein!"
Natürlich kannte ich den Namen. Sofort viel mir was dazu ein.
"Der Ödipus?", fragte ich vorsichtshalber, um mir sicher zu sein und nicht dumm da zu stehen. Ara nickte.
"Also der, der seinen Vater ermordete und seine Mutter heiratete. Derselbe Ödipus, der sich bei der Entdeckung der Umstände die Augen ausstach und seine Frau, also Iokaste sich erhängte?" "Genau der. Gut aufgepasst.
Also, nachdem Ödipus blind war, flüchtete er mit seiner Tochter Antigone in die Nähe von Athen und starb ...
... dort.
Ab da wird es interessant. Ödipus zeugte zwei Söhne und zwei Töchter mit Iokaste, doch keiner dieser Söhne trug das Göttliche in sich, was immer vom Vater an einen Sohn weitergegeben wurde. Wahrscheinlich hatte Ödipus, bevor der Iokaste heiratete, einen ersten Sohn mit einer anderen Frau gezeugt. Dies entzieht sich jedoch unserer Kenntnis. Höchst wahrscheinlich hat er sich an einer der Frauen an Laios Hof erfreut und damit den göttlichen Funken, wie wir es nennen, an eine unbekannte gegeben.
Machen wir es kurz. Die Ahnenreihe führte sich im Verborgenen fort, bis sie letztendlich bei dir ankam. Oder anders gesagt, du bist einer der Nachkommen von Agenor, damit von Poseidon und trägst sein genetisches Erbe in dir!"
Ich musste schlucken, als ich sich die Information in meinem Gehirn breitmachte, konnte es nicht glauben. Daher dachte ich für einen Moment, dass mich Ara auf den Arm nehmen wollte. Dagegen sprach ihr inzwischen ernst gewordener Gesichtsausdruck und dass ich gesund und munter unter Wesen lebte, die es nicht geben sollte.
"Gut!", war mein erstes Wort, überlegte dabei meine weitere Antwort, "Wenn es so ist, wie du sagst, was folgt daraus? Ich verstehe den Zusammenhang nicht, warum ich hier bin!"
Auf Aras Gesicht erschien ein erneutes Lächeln, was eher ein Grinsen war.
"Sagen wir mal so. Jemand ist genau darauf aus. Sie will ihn haben!"
Jetzt war ich wieder auf hundertachtzig.
"Wer ist Sie? Gib mir endlich eine Antwort darauf!", stieß ich genervt ...