Die Augen der Medusa
Datum: 17.06.2025,
Kategorien:
Sonstige,
... dass es von meiner Seite aus nicht gewollt war. Als Gott ist man einer Sterblichen gegenüber immer im Vorteil. Ich hatte keine Chance mich gegen ihn zu wehren, ließ es über mich ergehen. Als Dank dafür wurde ich nicht nur geschändet, sondern auch noch von Athene zu dem gemacht, was ich bin. Du wirst sicher verstehen, dass ich kein gutes Haar an ihr lasse. Ich kann nichts dafür!"
Ich konnte Meddi verstehen, ihren Hass auf Athene nachvollziehen. Drei Schwestern und Ara waren eine Gemeinschaft im Geiste.
Als ich an Ara dachte, fiel mir was auf, was ich unbedingt wissen wollte.
"Ara, sag mal, wieso kannst du Meddi anschauen und wirst nicht zu Stein?"
Ara räusperte sich, hatte wohl nicht daran gedacht, dass ich sie ansprechen würde.
"Auf der einen Seite heißt es, dass Meddi nur Männer in Stein verwandeln kann, aber ich werde es nicht darauf ankommen lassen. Ich habe dir doch gesagt, dass ich mit den Beinen sehen kann, von daher brauche ich meinen Augen nicht. Du kannst mir glauben, sie sind fest verschlossen, solange ich hier bin!"
Es war eine einleuchtende Erklärung, mit der ich mich zufriedengab.
"Und was jetzt?", fragte ich in die angenommene Runde, wusste nicht, was kommen sollte.
"Nicht so eilig, wir haben Zeit. Ich sowieso und du wirst noch viele Tage erleben, solange du mich nicht ansiehst. Ich glaube, wir machen an diesem Punkt erst einmal eine Pause und du willst sicher ein wenig ausruhen, du siehst müde aus!"
Damit hatte Meddi recht. Meine ...
... Aufregung war verschwunden und machte einer großen Ermattung Platz. Mehrfach hatte ich ein Gähnen schwer unterdrücken können, war froh darüber, ein Nickerchen einschieben zu können.
"Eine gute Idee!", antwortete ich und setzt mich auf, wusste nicht wohin. Dies änderte Ara sofort. "Warte einen Moment, ich führe dich. Komm mit!"
Ich spürte ihre gewohnte Hand an meiner, stand auf und verabschiedete mich von Meddi und ihren Schwestern. Ara führte mich von dem Ort weg und ich erwartete aus der Höhle geführt zu werden, doch es kam anders. An einer Wand war eine Tür, die in einen Nebenraum führte. Ich hörte hinter mir die Tür zugehen und atmete tief durch.
"Hier kannst du das Tuch abnehmen! Hier kommt niemand herein ohne sich vorher anzumelden", meinte Ara und ich zog die Augenbinde vom Kopf. Meine Augen mussten sich erst an das Licht gewöhnen, was mich umgab, erforschten danach den Raum, in dem ich mich befand. Er war nicht viel anders, als meine vorheriger Aufenthaltsraum, Bett, Schrank, Tisch und Stuhl, eine praktische Einrichtung ohne viele Schnörkel.
"Hättest du es mir nicht vorher sagen können, wer sie ist?", fragte ich Ara die mich lächelnd ansah.
"Wärst du dann mitgekommen?", war die direkte Gegenfrage, die ich nicht gleich beantworten konnte.
"Ich weiß nicht. Ein Feigling bin ich eigentlich nicht, doch es ist was anderes, wenn man am Abgrund steht. Wahrscheinlich wäre ich mitgekommen, aber mit einer größeren Furcht als ohne mein Wissen. So gesehen hast du es ...