Die Augen der Medusa
Datum: 17.06.2025,
Kategorien:
Sonstige,
... Minuten an und ich hob meinen Fuß, ertastete die erste Erhebung.
Viele folgten, dabei geriet ich außer Atem, Sofia nicht, ihr schien es nichts auszumachen. "Ist es noch weit?", fragte ich zwischendurch und hoffte auf eine für mich positive Antwort. "Wir haben gerade das erste Drittel hinter uns. Möchtest du dich ausruhen?"
Ich wollte schon, mein Stolz hielt mich davon ab. Was Sofia locker schaffte, musste ich als Mann erst recht überwinden können.
Als wir nach meiner Einschätzung die Hälfte geschafft hatten, konnte ich einfach nicht mehr. Meine Schenkel brannten und mir fehle es an der richtigen Menge Sauerstoff. Meine Lungen pumpten gewaltig und ich zitterte vor Anstrengung am ganzen Körper.
"Soll ich dir helfen?", fragte mich Sofia, wobei keine Veränderung in der Stimme lag, ihr schien es nichts ausgemacht zu haben. Es war an der Zeit das Angebot anzunehmen, nickte daher und dachte, dass sie mich stützen würde, um den Rest zu schaffen, doch das traf nicht ein. Sie ließ mich stattdessen los und ich schrie überrascht auf, als sie mich einfach hochhob. Wie ein Baby in Mutters Armen lag ich in ihren Armen, als wenn es nichts wäre. Dabei bemerkte ich, dass wir uns fortbewegten. Es war jedoch nicht die typische Bewegung, die man ausführte, wenn man Treppen hochstieg, sondern weniger abgehackt, eher fließend. Man konnte kam spüren, wenn sie eine Stufe hinter sich ließ, wobei es gemessen an meinem Tempo rasend vorwärts, oder in diesem Fall, aufwärts ging.
Meine ...
... Überraschung war derart groß, dass ich verstummte. Selbst als wir an Sofias Ziel angekommen waren, sie mich auf meine Beine zurücksetzte, brachte ich kein Wort heraus. Dafür spürte ich ein längere Zeit vermisstes Gefühl. Wind drang an meine Haut, ein Hauch von Kühle und ein frischer Duft von Natur drang in meine Nase, ersetzte den Geruch von Stein und Erde. Ich konnte es nicht glauben, wenn ich es richtig interpretierte, befanden wir uns draußen. Leider konnte ich es nicht sehen, dazu hätte ich meine Augenbinde abnehmen müssen. "Sofia, wo sind wir? Sind wir draußen?", fragte ich, um sicher zu sein.
"Ja, wir sind draußen, weit oben in den Bergen, wohin keiner kommt. Es ist Nacht und die Sterne stehen am Himmel, der Mond ist gerade aufgegangen!"
"Das ist sicher wunderschön, schade, dass ich es nicht sehen kann!"
"Du kannst, du darfst mich nur nicht ansehen. Setz dich hin. Ich werde hinter dich gehen und du kannst die Augenbinde abnehmen. Wage es jedoch nicht nach hinten zu schauen!" Ich spürte Sofias Hand an meiner und sie führte mich zu einem Ort, an dem ein flacher Stein aus dem Boden ragte. Hier konnte ich mich bequem hinsetzten.
"Einen Moment noch!", hörte ich sie sagen, lauschte auf das leise, raschelnde Geräusch das sie von sich ab. Es umrundete mich, wendete sich hinter mich, blieb dort stehen.
"So, kannst das Tuch abnehmen. Aber denke dran was ich dir gesagt habe!"
Es war für mich aufregende die Augenbinde in Anwesenheit einer Gorgone abzunehmen. Sah man es ...